Der Advent-Karren läuft wieder rund
SALZBURGER ADVENTSINGEN / BILANZ
14/12/22 In einem Pressegespräch im Herbst hat Hans Köhl, Leiter des Salzburger Adventsingens, einige Vergleiche zwischen diesen Aufführungen und jenen des Jedermann gezogen. Dem könnte er jetzt noch eine Parallele hinzufügen. Sowohl die Festspiele als auch das Adventsingen erreichten zuletzt 96 Prozent Auslastung.
Von Reinhard Kriechbaum
Vergleicht man das Salzburger Adventsingen mit dem Jedermann, geht manches zugunsten des Ersteren aus. Die diesjährige Premiere war die eintausendste Aufführung, man hält also jetzt bei Nummer 1015. Der Jedermann brachte es in hundert Jahren auf etwas über 730 Termine. Peter Simonischek habe es als Jedermann auf einen Aufführungsrekord mit 91 Vorstellungen gebracht. „Der aktuelle Josef beim Salzburger Adventsingen, Bernhard Teufl, hat hingegen bereits über zweihundert Vorstellungen auf der Festspielhausbühne gegeben“, so Hans Köhl. Die Zahl von zwei Millionen Gästen habe man 2019 geknackt.
„Mit 35.000 Besuchern aus 21 europäischen Ländern, vorwiegend aus dem deutschsprachigen Raum, und siebzehn Aufführungen in Serie ist unser Salzburger Adventsingen alljährlich die größte Kulturveranstaltung im Großen Festspielhaus und sicherlich die bedeutendste und begehrteste Veranstaltung dieses Genres im gesamten deutschen Sprachraum“, freut sich Köhl. Damit, so Köhl, knüpfe man an die „einzigartige Erfolgsgeschichte vor Corona“ an.
Das ist ja eine Geschichte, die nicht nur dem Publikum Besinnlichkeit bringt, sondern auch der Salzburger Wirtschaft satte Einkünfte. Einige Zahlen dazu: Salzburgs Gastronomie und Hotellerie erfähren durch Adventsingen-Gäste eine Bruttowertschöpfung von 4,07 Millionen Euro. Der Einzelhandel fährt zusätzlich 3,01 Millionen Euro ein, die Freizeitwirtschaft 2,29 Millionen. Alles in allem also ein zusätzliches Bruttoregionalprodukt von 10,05 Millionen Euro. Das Adventsingen sorgt für 130 Jahresvollzeit-Arbeitsplätze, und das spült 2,89 Millionen Euro in den Steuertopf.
Das Salzburger Adventsingen 2023 wird den Titel Fürchte dich nicht! Tragen. Diese Produktion hätte schon 2021 gezeigt werden sollen, sie musste dann aber wegen des vorweihnachtlichen Lockdowns abgesagt werden. Immerhin: Man könnte es schon voraushören, weil eine Doppel-CD ist damals schon fertig gewesen und erschienen.