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Weiter geht's mit dem Großen Saal...

HINTERGRUND / MOZARTEUMS-GEBÄUDE

18/10/22 Nach dem Neubau ist vor der Renovierung. Das gläserne Foyer ist fertig, nun folgen noch zwei kürzere Bauabschnitte im Großen Saal des Mozarteums. Wer genau schaut, kann jetzt schon sehen, wohin die Reise gehen wird.

Von Reinhard Kriechbaum

Ganz ehrlich, es wäre mir nicht aufgefallen. Aber im Parterre-Bereich, unter Balkon und Seitengalerien, sind die Saalwände schon neu gestrichen. Und zwar in jenem Farbton, der dem ursprünglichen Zustand entspricht. Auf dem Foto sieht man den Unterschied zwischen oben (bisheriger Zustand) und unten (künftige Farbgebung) sehr deutlich. Nicht mehr hellgelb, sondern dunkler, ins Ocker gehend, sind dann die Mauerflächen. Sie stehen also in einem stärkeren Kontrast zu den weißen Gliederungen und Stuckelementen. Im Deckenbereich wird dieser Unterschied die Vergoldungen vermutlich noch viel heller und glänzender wirken lassen.

Und auf noch etwas sind die Restauratoren draufgekommen. Rund um die Instrumente spielenden Genien gibt’s nicht nur viel Stuck und Golddekor, sondern es rankten sich einst auch bänderförmige gemalte Streifen – in der linken hinteren Decken-Ecke sind sie bereits aufgedeckt beziehungsweise rekonstruiert. Auch etwas für genaue Schauer.

Wenn übermorgen Donnerstag (20.10.) das Mozarteum wiedereröffnet wird für den Konzertbetrieb, darf man also nicht vergessen, dass noch weitere Arbeiten anstehen. Für zwei Restaurier-Phasen, jeweils im Frühsommer 2023 und 2024, wird der Große Saal des Mozarteums abermals geschlossen. Dann sind die beschriebenen Restaurierarbeiten dran. Auch die Vorhänge werden in ihrer Funktionalität hochgerüstet. Man soll sie beispielsweise in Matinee-Pausen elektrisch rasch wegziehen können. Jetzt ist dem Publikum ja oft gar nicht bewusst, dass der Saal Fenster und damit auch viel natürliches Licht hat.

11,68 Millionen Euro hat die Stiftung bisher investiert, ins neue Foyer. Mit rund zehn Millionen hatte man gerechnet. Die Preissteigerungen der letzten Zeit schlugen also deutlich zu Buche. Erste Ideen für die Neugestaltung des Foyers waren ja schon 2014 anlässlich der Hundertjahrfeier der Mozarteum-Gebäude an der Schwarzstraße aufgekommen.

2017 fand dann der zweistufige internationale Wettbewerb statt, zu dem achtzehn Architekturbüros geladen waren. Die Salzburger Maria Flöckner und Hermann Schnöll entschieden den Wettbewerb für sich. Die Finanzierung setzte sich zu je einem Drittel an Eigenmitteln, Förderungen durch die öffentliche Hand und private Mäzene zusammen.

Erst imVorjahr hat man dann auch die Renovierung des Großen Saals beschlossen und heuer vor der Festspielen in Angriff genommen. Den Beginn machten die Erneuerung des Parkettbodens und die neue Polsterung der Stühle. Es gibt seit Sommer mehr Kniefreiheit. Ab Ostern 2023 geht’s an den Stuck und die Vergoldungen. Alles soll wieder ganz so aussehen wie bei der Eröffnung des Saales 1914. Zwischen Mai und Juli 2024 ist dann der Umbau des Balkonbereichs geplant. Dort wird es Parkettböden anstatt Teppiche geben, eine neue Abdeckung für die Balkonbrüstung und neue Logentrennwände.

Zuletzt wurde der Große Saal des Mozarteums 1985/86 restauriert.

Bilder: dpk-krie
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