Ehrenpreise an Lebende und einen Toten
ERZBISCHOF-ROHRACHER-STUDIENFONDS
10/09/19 Der in Laufen lebende Bildhauer Friedrich Koller und sein Kollege Josef Zenzmaier, der vor allem Bildwerke aus Bronze gießt, haben es gut. Sie leben, im Gegensatz zum dritten aktuellen Ehrenpreisträger des Erzbischof-Rohracher-Studienfonds: Wilhelm Holzbauer wird posthum geehrt.
Wilhelm Holzbauer ist gerade aus dem Bereich des kirchlichen Bauens nicht wegzudenken aus Salzburg. Als Mitglied der Arbeitsgruppe 4 entwarf er beispielweise schon in den 1950er Jahren die Pfarrkirche in Parsch und das Kolleg St. Josef in Aigen. Das Bildungshaus St. Virgil war der größte kirchliche Auftrag, der an Holzbauer ging (ab 1968 wurde daran gebaut, 25 Jahre später wurde es wesentlich erweitert). Dort steht im Eingangsbereich eine riesige Bronzefigur von Josef Zenzmaier.
Im Bild das neueste Werk von Friedrich Koller in der Erzdiözese. Es ist der Taufstein für die Pfarre Dorfbeuern. Die Preise werden morgen Mittwoch (11.9.) um 18.30 Uhr im Kardinal-Schwarzenberg-Haus (Kapitelplatz) durch Erzbischof Franz Lackner überreicht. Den Preis für Holzbauer nimmt dessen Witwe Mari entgegen. Laudator ist Prälat Johannes Neuhardt.
Der Erzbischof-Rohracher-Studienfonds wird alle drei Jahre vom Archiv der Erzdiözese Salzburg für bemerkenswerte Arbeiten vergeben. Archiv-Leiter Thomas Mitterecker lobt die Auszeichnung als „ehrwürdig“ und sagt: „Wer sie erhält, befindet sich in illustrer Runde.“ Träger der Auszeichnung sind etwa Clemens Holzmeister (1977), Karl Amon (1998) oder Erzbischof Alois Kothgasser (2013).
Andreas Rohracher (1892–1976), ein gebürtiger Lienzer, stand der Erzdiözese Salzburg von 1943 bis 1969 als Oberhirte vor. Den Fonds richtete sein Nachfolger Eduard Macheiner ein. Ziel ist die Förderung von Forschungen auf den Gebieten von Kirchengeschichte, -recht, Kunst- und Musikgeschichte sowie für pastorale Aufgaben. (Erzdiözese/dpk-krie)
