Lesen ohne Hindernisse
HINTERGRUND / BARRIEREFREIHEIT
13/12/18 In der Fürbergstraße 15 im Salzburger Stadtteil Schallmoos befindet sich seit einigen Monaten wie schon berichtet eine Bücherei, die einzigartig im deutschsprachigen Raum ist: Die erste inklusive Bibliothek.
„Lesen ohne Hindernisse“ ist das Motto dieser Einrichtung der Lebenshilfe. „Leichte Sprache ist ein wichtiger Schlüssel, um allen Menschen die Türen der Gesellschaft zu öffnen“, so Kulturlandesrat LHStv. Heinrich Schellhorn. Bei einem Besuch in der inklusiven Bibliothek brachte er den Sozialbericht des Landes mit – in einer Fassung in leicht verständlicher Sprache. „Mit diesem zehnseitigen Bericht tragen wir einen Teil zur barrierefreien Politik bei“, so Schellhorn. Er nutzte den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen, um auf die Notwendigkeit für Leichte Sprache und Leichter-Lesen-Texte im Alltag hinzuweisen, sei es in Kultureinrichtungen oder öffentlichen Ämtern. „Die inklusive Bibliothek der Lebenshilfe ist eine wertvolle Ergänzung der Soziallandschaft Salzburg.“
Danke an das Lebenshilfe-Team für die Idee und das Engagement, diese Bibliothek ins Leben zu rufen“, so Schellhorn.
Die inklusive Bibliothek, betrieben von Menschen mit Lernschwierigkeiten, ist mit einem völlig barrierefreien Entlehnsystem ausgestattet, sowohl über die Homepage als auch direkt in den barrierefreien Räumen. Neben Unterhaltungsliteratur finden sich Fachbücher und Romane in einfacher Sprache, DVDs und CDs – alles kann man ohne Gebühr nutzen.
Leichte Sprache ist besonders wichtig für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten, aber sie ist gut für viele, zum Beispiel für Menschen, die nicht so gut lesen können, oder – besonders entscheidend heutzutage – für Menschen, die nicht so gut Deutsch können. „Wir sollten als Gesellschaft insgesamt viel mehr auf gut verständliche Texte achten", ist Georg Wimmer von der Leichte-Sprache-Textagentur überzeugt. Sie hat den Sozialbericht im Auftrag des Landes in Leichte Sprache gebracht. (Landeskorrespondenz)
