asdf
 

Gott braucht keine Hände mehr

HINTERGRUND / ST. PAUL / AUFERSTEHUNGSBILD

30/03/18 Im „Hauptberuf“ ist Michael Seywald Direktor des Musikum im Bundesland Salzburg. Er betätigt sich aber auch als Maler, und in dieser Berufung hat Seywald für die Werktagskapelle der Kirche St. Paul in Salzburg ein Auferstehungsbild geschaffen.

Damit stellt Seywald sich einer starken Umgebung. Das Altarbild in St. Paul stammt immerhin von Hubert Schmalix. Das 115 m² große Fresko „Weg des Paulus“. Geburt, Tod und Auferstehung sind die Themen in der bildnerischen Arbeit von Michael Seywald für die Werktagskapelle. Dem Künstler ist die Kirche nicht fremd, er wohnt in der Pfarre. Anlass für die Umgestaltung des Kapelleninnenraums war eine anstehende Renovierung, heißt es von Seiten der Pfarre.

Das von Seywald geschaffene raumgroße Auferstehungsbild zeigt drei Figuren. „Eine dunkle Figur ist eingebettet in versteinerte und dennoch lebendige Strukturen. Diese symbolisieren den Tod und das Grab Jesu Christi“, erklärt der Künstler. Die zweite Figur, „der strahlende Christus“, ist ohne Hände dargestellt. „Die Hände stehen für das Irdische, das Tun und für das Schaffen. Dieser Jesus hat das Tun abgelegt und ist im Begriff, voll im göttlichen Sein aufzugehen“, so Seywald. Die dritte Figur schließlich drücke dieses göttliche Sein aus, „den Ursprung, das Unergründliche und das Unbeschreibbare“.

Das kurz vor der Karwoche fertiggestellte Bild stehe nicht nur für sich selbst, so Seywald. Ein vor 23 Jahren gespendetes Marienbild – es zeigt die Gottesmutter mit Jesuskind – ist Teil der von Seywald erdachten und umgesetzten Installation. „Das Marienbild steht für die Geburt Christi. Geburt, Tod und Auferstehung sind damit jene entscheidenden Ereignisse, die in der Werktagskapelle verhandelt werden.“

Der 1956 geborene Michael Seywald, der Violine und Gesang studierte, hat sich auch intensiv mit mit Alter Musik beschäftigt. Als Nachfolger von Rainer Straub leitet er den Paul Hofhaimer Consort Salzburg, um den es freilich seit vielen Jahren sehr still ist. Seit 1998 ist Seywald Pädagogisch-künstlerischer Landesdirektor des Musikums. Als Maler erhielt Seywald seine Ausbildung bei Prof. Irma Rafaela Toledo (1910-2002). (Erzdiözese Salzburg/dpk-krie)

Bild: Pfarre St. Paul/Hausberger (1); Universität Mozarteum/Christian Schneider (1)

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014