Einer, der sich aufs Kommunizieren versteht
LANDESPREIS FÜR KULTURELLE BILDUNG
19/10/17 Acht Einreichungen hat es gegeben, die Wahl fiel einstimmig auf Wolfgang Seierl. Nach der Neuordnung der Salzburger Preis-Landschaft ist der Maler und Musiker der zweite Träger des Landespreises für kulturelle Bildung.
Seierl erhält die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung als Gründer und Leiter des KOFOMI (KomponistInnenforum Mittersill). Er hat es 1996 zusammen mit Christian Heindl ins leben gerufen. Die Begründung der Jury lautet: „Das Forum baut Brücken zwischen Geschichte, zeitgenössischer künstlerischer Produktion und aktiver Einbindung des Publikums und fördert die Auseinandersetzung von Schülerinnen und Schülern mit zeitgenössischer Musik.“ Gleichzeitig verfolge das Komponistenforum seit mehr als zwanzig Jahren beharrlich „einen hohen Kunst- und Vermittlungsanspruch“ und wage dabei immer wieder Innovationen und Neuentwicklungen, befand die Jury, der Anke Schad (Universität Wien), Hedwig Kainberger (Salzburger Nachrichten) und Robert Pienz (Schauspielhaus Salzburg) angehörten.
Neben der Vermittlungsfunktion zwischen Künstlerinnen und Künstlern und der Bevölkerung, versteht sich das Forum als Kommunikationsplattform für nationale und internationale Kunstschaffende sowie als Werkstatt für Experimente. Zum anderen beschreibt sich das Komponistenforum Mittersill als Denkmal für den österreichischen Komponisten Anton Webern, der 1945 in Mittersill starb.
Wolfgang Seierl, wurde 1955 in Wien geboren und studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien sowie an den Universitäten für Musik und darstellende Kunst in Wien und Salzburg. Neben zahlreichen Auslandsaufenthalten kann Seierl auf mehrere Auszeichnungen und Stipendien verweisen. Unter anderem hat er 1997 den Theodor-Körnerpreis und im Jahr 2003 das Staatsstipendium für Komposition erhalten.
In den letzten drei Jahren war Wolfgang Seierl auch Leiter des Künstlerfestivals ORTung in Stuhlfelden. Auch das ist ja eine Initiative, bei der es sehr auf Begegnung und Austausch ankommt. Genau dies ist ja die Voraussetzung für die Zuerkennung des Landespreises für kulturelle Bildung. „Kulturelle Bildung ist Lernen durch und mit Kunst, erfolgt mit Kopf, Herz, Hand und allen Sinnen und schließt alle Generationen ein“, so Landesrat Heinrich Schellhorn. „Mit KOFOMI bietet Wolfgang Seierl viele Möglichkeiten des intensiven Austauschs zwischen Musikschaffenden und dem Publikum, das alle Altersklassen umfasst. Besonders freut mich das gelungene Angebot für Kinder und Jugendliche, die aktiv eingebunden werden, damit ihr Interesse sowie Verständnis für Neue Musik weiter wachsen kann", so Schellhorn.
Seit 2006 betreibt Wolfgang Seierl, der in früheren Jahren auch als Gitarrist in Erscheinung getreten ist, das Label ein_klang_records. Er ist Vorstandsvorsitzender des mica-music information center austria. „Antimusic“ war Thema seiner Dissertation (2009), dem Versuch einer Darstellung des Wertewandels in der Musik nach 1980 mit Theorien, Konzepten und Fallbeispielen. Im Bild ein Beispiel für sein bildnerisches Schaffen. (Landeskorrespondenz/dpk-krie)
