Ein guter Lehrer hört gerne zu
KATHOLISCHE PRIVATSCHULEN
21/03/17 „Schüler sollten Fragen mitnehmen, nicht fertige Antworten“, sagte der Philosoph und Theologe Clemens Sedmak dieser Tage vor rund fünfhundert Pädagoginnen und Pädagogen. In vielerlei Hinsicht seien Pädagogen Brückenbauer, betonte Sedmak beim Fortbildungstag der Katholischen Privatschulen.
Alle zwei Jahre findet der Fortbildungstag für die Katholischen Privatschulen in der Erzdiözese Salzburg statt. Diesmal waren die Ursulinen in Elsbethen die Gastgeber. Referent Clemens Sedmak ermunterte die Lehrerinnen und Lehrer, mehr als bisher ihre Schüler im Unterricht mitreden zu lassen. „Sie müssen am Anfang eine Brücke bauen, damit es nicht langweilig wird“, sagte er. Wichtig sei auch, Verbindungen zum Alltag und zum Leben der Kinder herzustellen. „Versprechen Sie nichts, was Sie nicht halten können“, mahnte Sedmak. Und: „Oft sind die ersten Sätze entscheidend, wenn Sie in eine Klasse hineinkommen.“
Mitverantwortung der Jugend für den Unterricht sei anzustreben. Gemeinsam könnten auch Methoden ausgesucht werden. „Lassen Sie Ihre Schüler teilhaben am Denken“, forderte der Referent die Pädagogen auf. Der biblische Emmausgang Jesu könnte ein Muster sein, so Sedmak. Denn Jesus war mit den Jüngern mitgegangen und hatte ihnen zugehört. „Ein guter Lehrer gibt, was er hat, und hört gerne zu“, stellte Sedmak fest.
Vertrauen und Redlichkeit seien Grundpfeiler für Brücken bauenden Unterricht. Der Theologe und Philosoph hinterfragte auch, ob die Lehrkräfte überhaupt eine Unterrichtsphilosophie hätten: „Zeigen Sie Ihren Schülern, was Ihnen wichtig ist!“ (Erzdiözese Salzburg)