In Kirchen-Matriken online suchen
HINTERGRUND / AHNENFORSCHUNG
11/01/17 Auf welche Vornamen wurde Wolfgang Amadeus Mozart tatsächlich getauft? Welchen Beruf übte der Vater von Joseph Mohr aus? Und wann wurde der erste König Griechenlands, Otto von Wittelsbach, geboren? Diese und andere genealogische Fragen lassen sich ab sofort kostenlos im Internet recherchieren.
3.248 Tauf-, Heirats- und Sterbebüchern der Erzdiözese Salzburg mit rund 1,16 Millionen Seiten wurden im abgelaufenen Jahr 2016 durch Qidenus Technologies in Wien mittels semiautomatischem Buchscan-Roboter digitalisiert. Die entstandenen Digitalisate wurden kürzlich über das Kirchenbuchportal Matricula, das zum ICASUS-Netzwerk gehört, im Internet verfügbar gemacht.
Es geht weniger um die Geburts-, Heirats- und Sterbedaten prominenter historischer Persönlichkeiten, die in Salzburg lebten oder verstarben. Digitalisierte Matrikenbücher kommen vor allem auch jenen entgegen, die ihren Familienstammbaum erforschen möchten. Mit ein wenig Glück kommt man einige Jahrhunderte zurück.
"Die Matriken, die in Mitteleuropa bis in das späte 16. Jahrhundert zurückreichen – flächendeckend sind sie ab dem 17. Jahrhundert überliefert –, zählen zu den wichtigsten Quellen", erklärt Thomas Mitterecker, Leiter des Diözesanarchivs. "Sie können nicht nur für die Familienforschung, sondern auch für vielfältige wissenschaftliche Untersuchungen, etwa aus den Bereichen Medizin-, Sozial- und Bevölkerungsgeschichte, herangezogen werden." Durch die Digitalisierung sind diese Quellen jetzt unabhängig von Ort und Zeit zu nutzen. Das kommt nicht nur dem einzelnen Forscher zugute, der seine Recherchen von zuhause aus anstellen kann und nicht mehr einzelne Pfarrämter oder das Archiv der Erzdiözese Salzburg aufsuchen muss, sondern schont auch die Bücher, die mitunter bereits ein paar hundert Jahre alt und entsprechend „mitgenommen“ sind.