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Salzburger Normalität

GLOSSE

altVon Reinhard Kriechbaum

18/03/10 So sind sie, die Parteien im Salzburger Landtag. Da haben sie doch am Mittwoch Nachmittag (17.3.) bei einer der seltenen Sitzungen des Salzburger Landtages einmütig beschlossen, den Festspielen den Bundesrechnungshof auf den Leib zu hetzen. Ein unfreundlicher Akt. Die Zusammenlegung von Oster- und Sommerfestspielen war auch ein Thema, und es wären auch viele der politischen Verantwortungsträger augenblicklich dabei, wenn es gälte, das abzunicken. Aber die "Macht des Faktischen" (womöglich gar die Stimme von ein paar Leuten, die etwas verstehen?) sei eben stärker. Das hat LH Gabi Burgstaller in etwa so ausgedrückt.

Bei so schweren Sorgen tut auch bei politischen Sitzungen ein Pausenclown gut. Der fand sich in Gestalt des SPÖ-Mandatars Josef Schlömicher-Thier. Er ist Betriebsarzt bei den Festspielen. Er prüft die Belegschaft öfter auf Herz und Nieren als der Bundesrechnungshof. Ihm ist Durchblick zuzutrauen. So zitiert der ORF die Wortmeldung des Mannes mit dem weiten Kultur- und Medizin-Horizont: Das Kapitel um die Oster- und Sommerfestspielaffäre müsse möglichst rasch geschlossen werden. "Wir müssen bald zurückkehren zur so genannten Salzburger Normalität. Die heißt: Kommts her, habts Spaß, gebts euer Geld aus, fahrts wieder weg und kommts wieder."

Und so Gremium, aus dem so Ur-Vernünftiges tönt, will Gabi Burgstaller (traut man heutigen Zeitungsberichten) verkleinern, der strukturellen Sparsamkeit wegen! Dabei wäre gerade jetzt Salzburger Normalität gefragt.

 

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