Stehende Welle
GLOSSE
Von Reinhard Kriechbaum
31/08/10 Die Politiker sind zurück aus dem Urlaub, dem meteorolgischen Herbstbeginn zum Trotz sind sie aber noch in Sommerstimmung und denken über Wasser-Funsport nach.
In diesen Tagen sorgt eine "Stehende Welle" am Almkanal für Kräuselungen im politischen Lokal-Tümpel: Da soll also am Almkanal eine bestehende kleine "Stromschnelle" nahe der Obuskehre demnächst (während der Almabkehr) zum Surf-Platz ausgebaut werden. Diese Maßnahme soll das Rinnsal, das manche - eh nicht wirklich viele - Stadt-Jugendliche zum Baden für sich entdeckt haben, noch attraktiver machen.
Es ist eine Idee der SPÖ, was augenblicklich die Stadt-Schwarzen auf die moosigen Matten am Almkanalufer gerufen hat. Die stoßen sich unter anderem daran, dass Bürgermeister Schaden das Geld (40.000 Euro kostet die "Stehende Welle") aus dem Grünlandfonds nehmen wird. Diese Mittel stünden aber den Stadtbauern für die Landschaftspflege zu, argumentieren sie.
Die Bürgerliste ist auch nicht wortfaul in der Angelegenheit. Sie ist natürlich für die Jugend-Option und mithin auch für die "Stehende Welle", aber man müsse doch, bitteschön, mit den Anrainern auch reden. Sonst passiere es wie beim Skaterpark unter der Nonntaler Brücke, wo man jetzt Lärmschutzwände einfordert.
Das wäre wohl auch die beste Lösung am Almkanal: eine Surfwelle mit Wänden, am besten vor Lärm und Sicht schützend gleichermaßen. Welcher Salzburger will sich schon an fröhlichen Jugendlichen Leid sehen? Und die jungen Leute sind bekanntlich unberechenbar. Heute haben sie am am Almkanal "Fun", morgen tauchen sie womöglich in Aigen auf, wo die Welt noch in Ordnung und der öffentliche Raum weitestgehend jugendfrei ist. Aber wie lange noch? Hat man doch sogar im grabesstillen Nonntal im Vorjahr eilends eine Bürgerinitiative ins Leben rufen müssen, um die paar jungen Leute von MARK ab- und wegzuschmettern.