Der goldene Fisch
STICH-WORT
23/05/16 Ins Sprach:Netz ging beimheurigen Literaturfest „Der goldene Fisch“, und mit ihm gleich neun Autoren und Autorinnen, die in den Mittagsstunden des 21. Mai teils live, teils via Skype und in den Raum projiziert, die Räumlichkeiten des ITC&S-Centers bespielten.
Von Ines Hickmann
„Der goldene Fisch“ ist ein Lyrik- und Kurztexteblog, der vor über zehn Jahren von acht Schriftstellerinnen und Schriftstellern spontan ins Leben gerufen wurde, aus dem Antrieb heraus, im Internet unabhängig, zeitnah, unkompliziert und nicht zuletzt qualitativ hochwertig zu publizieren. Das Deutsche Literaturarchiv Marbach kümmert sich um eine langzeitige Bewahrung der Fülle an kulturellen Perlen, die sich mit der Zeit anhäuften: „In Tagen des Schweigens spricht der digitale Fisch aus den Tiefen seiner Archive“, so Andreas Louis Seyerlein, der durch das dichtmaschige Programm führt.
Es ist das erste Mal, dass „Der goldene Fisch“ in Salzburgs Gewässern auftaucht und sein ambitioniertes Programm präsentiert: anregend, in der Fülle der Texte mitunter auch zerstreuend. Man bekommt einen Einblick und einen Überblick über das vielfältige Schaffen des gar nicht so stillen Wasserbewohners. Nachhaltig vermögen es schließlich nur ein paar wenige Texte, Atmosphären oder Bilder, sich einzuprägen, beispielsweise jene aus der Lesung der zwischen Vancouver und der Uckermark pendelnden Autorin Sylvia Geist, die mit Gedichten wie „Die unsterbliche Taube“, „Ein paar Anlässe eines ungeschriebenen Gedichts“ oder „Am Ameisenstrand“ eine eigenwillige, tiefsinnige Atmosphäre zaubert und in beeindruckender Weise Humor mit ungewöhnlichen, kraftvollen bis zarten Bilder paart.
Bild: der-goldene-fisch.de
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