Tausend Komponisten!
STICH-WORT
14/05/14 Seit zwanzig Jahren gibt es „mica - music austria“ – eine Anlaufstelle für Information über zeitgenössische österreichische Musik aller Genres. In der Online-Datenbank ist jüngst der tausendste Komponist eingetragen worden.
Marco Döttlinger heißt der Dreißigjährige, der unter anderem bei Georg Friedrich Haas studierte; seine Werke umfassen Instrumentalkompositionen, elektro-akustische Werke sowie Live-Elektronik-Performances, Klanginstallationen und visuelle Musik.
Die Online-Musikdatenbank ist als größte aktuell verfügbare Informationsquelle für das zeitgenössische österreichische Musikschaffen ein entscheidender Teil der zahlreichen Service- und Informationsangebote von mica. Tausend österreichische oder in Österreich lebende Komponisten, Interpreten sowie Bands und Ensembles sind hier also aufgelistet, über 42.000 Werke finden sich im Verzeichnis. „Die Datenbank ist ein Kernprojekt von mica“, so Susanne Amann, Leiterin der mica-Musikdatenbank. Was 1997 als Lexikon mit ca. 420 Komponistinnen und Komponisten begann, hat sich inzwischen zur größten Datenbank für zeitgenössische Musik aus Österreich entwickelt. „Wir verfolgen das ehrgeizige Ziel einer umfassenden Darstellung des zeitgenössischen österreichischen Musiklebens“, sagt Susanne Amann. Mit einem Team von vier Teilzeit-Mitarbeitern arbeitet sie an der ständigen Erweiterung des Datenbestandes.
Die Stärke der music austria-Musikdatenbank sei nicht zuletzt die Verknüpfung der einzelnen Datensätze, betonen die Betreiber. „Neue Abfragen- und Filterfunktionen stellen die vielfältigen Zusammenhänge des Österreichischen Musiklebens dar.“
Alle Musikinteressierten – Interpreten, Dramaturgen, Veranstalter, JournalistInnen – können die Informationen kostenlos nutzen. „Gerade deshalb bietet die Datenbank eine Möglichkeit für Musikschaffende ihr Werk zu präsentieren, in Österreich, sowie in Europa und darüber hinaus.“ Das fördere man auch mit der Zweisprachigkeit (Deutsch/Englisch) der Datenbank.
Die Buchstabenfolge mica steht für „Music Information Center Austria“, es gibt den gemeinnützigen Verein 1994, also seit zwanzig Jahren. Die Arnbeit von mica hat besonderen Praxisbezug: Expertinnen und Experten mit jahrelanger Berufserfahrung beraten die Musikschaffenden zu allen Themen, die sich im Laufe eines Musikerlebens auftun können.
„Das fängt an bei der Suche nach einer geeigneten Plattenfirma, geht weiter mit Fragen, die sich bei der Sozialversicherung oder betreffend Fördermöglichkeiten stellen und wird ganz wichtig bei rechtlichen Fragestellungen wie beispielsweise Vertragsverhandlungen. Die Rechtsberatung, zu der ein spezialisierter Anwalt hinzugezogen wird, ist ein begehrtes Gratisservice.“
Präsident von mica ist derzeit der aus Salzburg stammende Gitarrist, Komponist und Maler Wolfgang Seierl. Um den Musikschaffenden im Westen Österreichs den Zugang zu den Informations- und Beratungsservices von mica zu erleichtern, wurde mit Unterstützung von Land und Stadt Salzburg im April 2010 eine Servicestelle in Salzburg eröffnet. Hier steht der Musikjournalist Didi Neidhardt Musikschaffenden und deren wirtschaftlichem Umfeld für Beratungen zur Verfügung. „Darüber hinaus übernimmt Didi Neidhart auch Vernetzungsaufgaben, organisiert Workshops und sorgt für eine besonders umfangreiche Berichterstattung über die Salzburger Szenen“, heißt es auf der Website.