Der Klang Salzburgs
STICH-WORT
10/05/11 Isabella Unterer, die Solo-Oboistin des Mozarteumorchesters, fühlt sich im Café Bazar besonders wohl. Deshalb hat sie sich von der Hamburger Fotografin Sibylle Zettler dort ablichten lassen für die neue Plakataktion "Der Klang Salzburgs".
Von Reinhard Kriechbaum
Um für die kommende Konzertsaison zu werben, hat man sich diese personalisierte Plakataktion ausgedacht. Man wolle, so heißt es, zum Ausdruck bringen, "was dieses Orchester so einzigartig macht: Die Persönlichkeit der einzelnen Musikerinnen und Musiker."
So sind also in den kommenden Wochen sind in Salzburg Plakate affichiert, die zehn Musikerinnen und Musiker des Orchesters an markanten Orten in Salzburg zeigen. Angeblich handelt es sich dabei jeweils um die Lieblingsplatz der Abgebildeten. Ferdinand Steiner, der Soloklarinettist, geht demnach besonders gerne in der Mayrische Musikalienhandlung um. Andreas Steiner, der Schlagzeuger, hat sich "Die Weisse" ausgesucht (aber mit Kachelofen im Hintergrund, nicht mit Maß am Mund). Daniela Beer, Stimmführerin der Zweiten Geigen, geht gerne ins Augustiner Bräu.
Ob es psychologische Verbnindungslinien gibt zwischen Instrumenten und Lieblingsorten? Es fehlt nicht an einschlägigen Anekdoten, aber im Fall des Mozarteumorchesters ist bei nur zehn Musikerinnen und Musikern Vorsicht angeraten. Da müsste man erst an einen repräsentativeren statistischen Querschnitt kommen. Konzertmeister Markus Tomasi ist jedenfalls zu beneiden: Die Arbeitsstätte scheint auch sein Lieblingsort zu sein: das Orchesterhaus! Eine vorbildliche Identifikation mit dem Beruf.
Die Kontrabassistin Brita Bürgschwendtner zeigt mit der Wahl der Residenzgalerie ein Interesse für die Bildende Kunst, ebenso der Bratschist Götz Schleifer, der sich gerne im Museum der Moderne Mönchsberg aufhält.
Die weiteren Foto-shooting-Stars des Mozarteumorchesters sind der Solotrompeter Wolfgang Gerl-Navratil, (Hotel Sacher Salzburg), der Solocellist Florian Simma (Karl-Böhm-Saal) und der Posaunist Gerhard Proschinger (Kollegienkirche).
Ein bisserl schade ist, dass die Plakate nicht verraten, wer die hübschen Madeln und Burschen sind. Aber das ist wohl der Trick: Wenn man die beiden Abonnements (die vier Sonntags-Matineen oder die sechs Konzerte an Donnerstagen im Großen Saal des Mozarteums), dann bekommt man im Lauf der Jahre die Namen zu den Gesichtern mit ein wenig Eigeninitiative schon irgendwie heraus. Kleine Starthilfe: Auf dieser Seite sind Isabella Unterer und Andreas Steiner zu sehen.