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Zirbenholz und die Salzburger Marionetten

STICH-WORT

24/06/21 In der Zirbenstube ist's bekanntermaßen urgemütlich, vor allem auch wenn ein Zirbenschnaps serviert wird, quasi Ton in Ton. In einem Bett aus Zirbenholz (natürlich ohne Nägel gezimmert) schläft sich's angeblich besonders gesund. Die Zirbe ist ein Baum gewordener Gesundbrunnen, und davon profitieren bald auch die Salzburger Marionetten.

Von Reinhard Kriechbaum

Die Goldegger Firma Thoma Holzbau ist neuerdings Kooperationspartner des Salzburger Marionettentheaters und stellt über hundert Kilogramm feinstes, bei abnehmender Mondphase im Winter geschlagenes Zirbenholz für den Puppenbau zur Verfügung. Es sei daher besonders haltbar und widerstandsfähig.

Das meldet das Marionettentheater. „Übergeben wurde das duftende Geschenk von Geschäftsführerin Elisabeth Thoma an den Puppenbauer Vladimir Fediakov und Marionettentheater Geschäftsführerin Susanne Tiefenbacher. Mit dabei war auch die Zirbenholzpuppe BASTIEN aus der Opernproduktion Bastien und Bastienne aus dem Mozartjahr 2006.“

Elisabeth Thoma, Geschäftsführerin von Thoma Bau: „Mit Ihrem Duft, dem unvergleichlichen Bild mit den dunklen Ästen und ihrer Weichheit, liefert die Zirbe einen Rohstoff, der wohl auch als Handwerkergold bezeichnet werden kann. Wer jemals Zirbenholz gerochen hat, kann diesen Duft niemals vergessen. Das hochalpine Holz scheint die feine Schwingung der Bergwelt in sich zu tragen. Es freut mich von ganzem Herzen, dass dieses Geschenk der Natur den Weg in die Hände eines Künstlers findet und viele Menschen auf eine ganz besondere Art und Weise berühren und bewegen darf.“

„Zirbenholz eignet sich hervorragend für den Figurenbau, es ist ein wunderbares Material.“, bestätigt Vladimir Fediakov, Bildhauer und Puppenbauer am Salzburger Marionettentheater. „Die Köpfe und Körper unserer meisten Figuren sind aus Zirbenholz. Es lässt sich sehr gut bearbeiten, ist leicht und duftet. Ich freue mich auf die Herstellung neuer Figuren für die nächsten Produktionen.“ Der Marionettentheater-Leiterin Susanne Tiefenbacher wiederum ist „eine weitere Verbindung des Salzburger Marionettentheaters in die Region“ wichtig.

Wir sind beim Lesen der Meldung ins Grübeln gekommen ob der Menge an Zirbenholz: Hundert Kilo für den Bau von Marionetten – plant man dort demnächt Boris Godunow und baut vor für die dafür nötigen Massenszenen?

Bilder: Salzburger Marionettentheater

 

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