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Canis aureus

STICH-WORT

25/09/20 Es ist nicht alles Gold was glänzt. Und schon gar nicht ist alles ein harmloser Mammon auf der Bühne vor dem Domplatz. Vor dem Canis aureus zum Beispiel, so vielversprechend der zoologische Name auch klingt, sollte man sich in Acht nehmen, jedenfalls als unschuldiges Lämmchen.

Von Reinhard Kriechbaum

Canis heißt zwar auf Lateinisch Hund, aber die Zoologie klassifiziert unter diesem harmlosen Wort den bösen Wolf und seine nahen Verwandten. Derer gibt es in Europa nur einen, eben den Goldschakal. Einer ist jüngst in Salzburg aufgetaucht. Und der hat sich gleich mal unbeliebt gemacht, weil er in Göriach zwei Lämmer gerissen hat.

Ob sein Fell wirklich gülden glänzt, wissen wir nicht. Wikipedia kann man nämlich entnehmen, dass Goldschakale ihrem Namen eher im Grasland Ehre machen. Jene in den Bergen sind eher grau.

„Da dieses Tier nicht so groß ist wie der Wolf, sind größere Tiere kaum gefährdet. Ich sehe daher derzeit kein so großes Problem für die Landwirtschaft“, betont Hubert Stock. Er ist der Wolfsbeauftragte des Landes Salzburg: „Die Population in Österreich ist schwer einzuschätzen, wächst aber vor allem im Osten des Landes stark an. In Salzburg kommen die Tiere derzeit nur sporadisch vor. Vor zwei Jahren ging zum Beispiel einer in eine Fotofalle, vor mehr als zwanzig Jahren gab es im Gasteinertal einen Abschuss, da der Goldschakal mit einem Fuchs verwechselt wurde. Jetzt wurde zum ersten Mal ein Riss eindeutig nachgewiesen.“

Durch den Fall des Eisernen Vorhanges sind sie von Ungarn und der Ukraine eingewandert. Es hilft also nicht, die Balkanroute zu schließen. Man müsste schon die Zentraleuropa-Route dicht machen. Aber derweilen ist der Goldschakal ohnedies so selten hierzulande, dass keine Hysterie droht, wie sie wegen einiger Wölfe ausgebrochen ist. Und a propos Wolf: 2020 gab es in Salzburg bis dato keinen Riss eines Nutztieres durch einen canis lupus. Freilich: heuer im Mai hat er ein Rehlein unbefugt dem Wald entnommen. Schafbauern dürfen bei Wolfsrissen mit Entschädigung durch das Land rechnen, meldet die Landeskorrespondenz. Hoffentlich bringt die Sache mit dem Bambi nicht die Jäger auf blöde Ideen.

Bild: Wikipedia/tontantravel

 

 

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