2,4 Tonnen Müll
STICH-WORT
18/09/18 Was weggeworfene Getränkeverpackungen, Dosen und Flaschen mit Kulturerbe zu tun haben? Sie liegen der Kulturstadt gegenüber – nämlich auf den zum Sitzen, Liegen einladenden gemähten linksseitigen Salzach-Böschungen. 2,4 Tonnen wiegt der Müll, der dort jedes Jahr liegen bleibt.
Fachleute von Stadt und Land Salzburg haben sich das sogenannte Littering, also die achtlos weggeworfenen Dinge im öffentlichen Raum, zwischen Pioniersteg und Staatsbrücke genauer angesehen. Auf 31.000 Stück sind sie gekommen, davon rund 23.700 Getränkeverpackungen mit einem Volumen von etwa 22.500 Litern. Wohl herrscht am Kai kein Mangel an Mistkübeln, und doch diese Unmengen von Getränkegebinden, die rund 76 Prozent allen Mülls auf den grünen Böschungswiesen ausmachen. 39 Prozent aller Litteringabfälle sind Getränkedosen, 20 Prozent PET-Flaschen, immerhin 16 Prozent Einweg-Glasflaschen
LHStv. Heinrich Schellhorn: „Die Vermüllung ist ein langfristiges Problem mit stark negativen Aus- und Einwirkungen auf die Ökosysteme und somit auf unsere Lebensgrundlagen. Die Politik muss auf Maßnahmen und Lösungen in der Abfallwirtschaft setzen. Die Ergebnisse der Hotspot-Analyse können uns dahingehend unterstützen. Wir sind alle gleichermaßen gefordert, die Kreislaufwirtschaft noch stärker voranzutreiben“, betont Salzburgs Umweltreferent.
„Eine saubere Umwelt ist für eine weltweitbekannte Tourismusdestination sehr wichtig“, findet klarerweise Bürgermeister Harald Preuner. „Es gibt bereits Vorgaben in der Stadt Salzburg, bei Veranstaltungen Mehrweggebinde zu verwenden. Darüber hinaus muss aber auch auf Bundesebene offen über die Einführung eines Pfands auf Einweg-Getränkeverpackungen diskutiert werden.“
Auch das Land hat, um dem Littering-Problem gegenzusteuern, ein Mehrweggebot bei Veranstaltungen erlassen. Demnach sind bei solchen mit mehr als 600 Besuchern ab 2019 80 Prozent der Getränke in Mehrweg-Gebinden auszugeben. „Um den Veranstaltern die Umstellung zu erleichtern, bietet die Umweltschutzabteilung in Kooperation mit dem Umweltservice Salzburg eine kostenlose Beratung an“, so Schellhorn. (LK/dpk-krie)
Bilder: Land Salzburg