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Kunst zwischen allen Stühlen

MUSEUM DER MODERNE / SAISONVORSCHAU

20/02/15 Es tut sich was auf dem Berg. Das internationale Echo auf die Ausstellungen von Sabine Breitwieser - MdM Direktorin seit September 2013 - nimmt zu. Spannend und nach - salzburg-untypischer - Weltoffenheit klingen die Pläne für eine Akademie mit internationalen Studenten zu einer Ausstellung über die US-Performerin Andrea Fraser.

Von Heidemarie Klabacher

„Höhepunkte im Ausstellungsjahr 2015 sind wieder mehrere hochkarätige Österreich-Premieren, darunter Einzelausstellungen der international renommierten Künstlerinnen Andrea Fraser und Carolee Schneemann, sowie die umfangreiche Schau ‚E.A.T. – Experiments in Art and Technology’.“

Weiters sind drei Ausstellungen aus den hauseigenen Beständen geplant: Eine Schau, die sich den Expressionismen verschiedener Epochen widmet, wird schon ab März im Rupertinum zu sehen sein. „Auf dem Mönchsberg treten in zwei Rotationen wiederum Spitzenwerke aus der Generali Foundation in Dialog mit den Sammlungen des Museums.“ Im Frühjahr präsentiert „Ungebautes Salzburg“ architektonische Ideen, die in der Mozartstadt nie umgesetzt wurden.

Im Sommer zeigt eine Ausstellung den umfangreichen Bilderzyklus „Leben? Oder Theater?“ der Künstlerin Charlotte Salomon und nimmt Bezug auf die bei den Salzburger Festspielen im Juli 2014 uraufgeführte Oper über Salomons Leben und Werk.

Ende Oktober 2015 wird bereits zum 15. Mal der Otto-Breicha-Preis für Fotokunst vergeben. Der Preisträger oder die Preisträgerin wird in einer Einzelausstellung im Rupertinum vorgestellt. Im November folgt unter dem Titel „Kinetic Painting“ eine Werkschau über die Amerikanerin Carolee Schneeman und deren kinetische Malerei.

Der Austellungsreigen 2015 beginnt Europäisch, um nicht zu sagen Österreichisch-Salzburgisch: „Der Expressionismus ist die Kunstbewegung, die man wegen Kokoschka am meisten mit Salzburg verbindet“, erinnerte MdM Direktorin Sabine Breitwieser bei der Präsentation des Ausstellungsprogramms 2015.

„Expressionismen aus der Sammlung – von Kokoschka bis Anzinger“ heißt die Schau, die ab 7. März im Rupertinum gezeigt wird. Das sei nicht nur eine Ausstellung, sondern markiere den Beginn der Aufarbeitung einer Sammlung: Die neue Kuratorin Moderne, Beatrice von Bormann, habe auf Basis ihrer ersten Ergebnisse die Ausstellung erarbeitet: „Anhand von Gemälden, Grafiken und Skulpturen aus der Sammlung werden die verschiedenen ‚Expressionismen’ des zwanzigsten Jahrhunderts gezeigt – vom frühen Expressionismus vor dem Ersten Weltkrieg über den Neoexpressionismus der 1960er- und 1970er-Jahre bis zu den Neuen Wilden.“

Das Museum der Moderne Salzburg verfüg über hervorragende Werke sowohl des frühen Expressionismus von Oskar Kokoschka, Richard Gerstl, Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner als auch über repräsentative Werke des Neoexpressionismus, etwa von Markus Lüpertz und Georg Baselitz. Eine spezifisch österreichische Form des expressiven Realismus ist durch Künstler wie Georg Eisler, Karl Stark und Alfred Hrdlicka vertreten.

Der Katalog zur Ausstellung über die Arbeit von Andrea Fraser stoße schon jetzt auf Interesse bei den Verlage, berichtete Sabine Breitwieser. „Andrea Fraser“ heißt kurz und bündig die Werkschau über die US-amerikanische Künstlerin, die ab 21. März im MdM Mönchsberg gezeigt wird.

Als erste österreichische Institution zeige das Museum der Moderne Salzburg eine umfassende Werkschau über die 1965 geborene Amerikanerin, die 2013 für ihr Lebenswerk mit dem Wolfgang-Hahn-Preis ausgezeichnet worden ist. Erst vor wenigen Monaten habe Fraser in Berlin mit einer Performance vor sechshundert Leuten einmal mehr internationales Aufsehen erregt. Fraser zählt zu den einflussreichsten Künstlerinnen ihrer Generation.

In Salzburg ist parallel zur Ausstellung eine internationale „Akademie“ zu Andrea Fraser geplant, zentraler Aspekt sei die „Idee des kulturellen Kapitals“, eingeladen werden Studenten von internationalen Kunstakademien, lokale Institutionen werden eingebunden sein. – Ein Plan, der besonders deutlich von der „Öffnung“ des MdM und dessen Internationalisierung unter der der Leitung von Sabine Breitwieser spricht.

„E.A.T. – Experiments in Art and Technology“ heißt im gängigen Kunstslang die Ausstellung, die ab 25. Juli auf dem Mönchsberg zu sehen ist. Was dahinter steckt, kann spannend sein: Erzählt wird die Geschichte eines Verbundes von Technikern und Künstlern: Man wollte - in den Sechzigerjahren - gemeinsam Kunstwerke produzieren, in denen die damals neuesten Technologien verwendet wurden. Zentrum der Bewegung waren die Bell Laboratories, antreibende Kräfte waren der Techniker Billy Klüver und die Künstler Robert Rauschenberg und Robert Whitman.

 Die Ausstellungen im MdM Mönchsberg und Rupertinum 2015 - www.museumdermoderne.at
Bilder: MdM/Delugan_Meissl Associated Architects; C. Schneemann und P.P.O.W Gallery New York; Sammlung Generali Foundation; Sabine Breitwieser

 

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