Vom Freudenschrei bis zum Haareraufen
SPIELZEUGMUSEUM / DU BIST DRAN...
14/06/13 Archäologen haben Würfel aufgestöbert, die fünftausend Jahre alt sind. Die Kulturgeschichte von Roulette oder Lotto kann da altersmäßig bei weitem nicht mithalten – aber die Emotionen der Spielenden dürften vergleichbar gewesen sein: Das Kribbeln, wenn die Unvorhersehbarkeit mitspielt...
In jeder zweiten Arkade im Bürgerspitalshof baumeln Würfel, man dürfte die Schau im Spielzeugmuseum also nicht übersehen. „Du bist dran... Gesellschaftsspiele im Wandel der Zeit“ ist als Sonderausstellung ein ganzes Jahr, bis Sommer 2014 zu sehen. Und da darf man natürlich auch selbst spielen und Dinge ausprobieren.
In Amerika heißt das Spiel Mensch ärgere dich nicht „Frustration“. Das klingt ein wenig abschreckend. Schließlich sollen die Gefühle positiv sein beim Spielen, auch wenn man sich manchmal die Haare rauft. Würfel- und Glücksspiele, Brettspiele, Denk- und Strategiespiele, Frage-Antwort- und Rollenspiele sowie Geschicklichkeitsspiele: Die historischen Schaustücke kommen aus der eigenen Sammlung.
Ein eigener Abschnitt in der Schau ist dem Beruf „Spiele-Erfinder“ gewidmet. Alexander Randolph und Wolfgang Kramer sind solche kreativen Köpfe, denen es immer wieder gelungen ist, sich Spiele auszudenken, die weit verbreitet sind und Groß und Klein begeistern. Viele ihrer großartigen Ideen wurden mit dem Titel Spiel des Jahres ausgezeichnet, wie zum Beispiel Sagaland, Scotland Yard, Twixt oder Heimlich und Co.
Das Gänsespiel gehört zu den ältesten Würfelspielen. Im Spielzeugmuseum kann man es in einer XXL-Bodenvariante ausprobieren. Mit über 250 Millionen verkauften Exemplaren ist Monopoly das meistverkaufte Brettspiel der Welt. Eines der bekanntesten Geschicklichkeitsspiele ist das Fadenspiel: Über 2.500 Figuren sind historisch überliefert. Spieleklassiker sind Denk- und Strategiespiele von Memory bis Schwarzer Peter, von Mühle bis zum Schach oder zum Go.
Alle, die sich in das Thema Spiel vertiefen möchten, sollten das Begleitheft zur Sonderausstellung genau lesen. Darin finden BesucherInnen, SpielfreundInnen und Interessierte vertiefende Informationen, kuriose Fakten und unterhaltsame Anekdoten zum Thema Gesellschaftsspiel. Wer lieber spielt als liest, der kommt ebenfalls auf seine Kosten: In der Mitte des Heftes befindet sich ein Gänsespiel zum Heraustrennen.
Eigens zur Sonderausstellung wurde darüber hinaus gemeinsam mit der Firma Piatnik ein Memo mit 18 Objekten aus der Sammlung des Spielzeug Museum gestaltet. Einige der Spielsachen, die auf den Kärtchen abgebildet sind, sind in der Dauerausstellung oder in einer der Sonderausstellungen zu sehen. Manche Objekte schlummern in den Depots.
Jeden Freitag von 14-16.30 Uhr gibt es einen Spieletreff, in Kooperation mit der Salzburger Spielzeugschachtel. Kinder ab drei Jahren sind ebenso willkommen wie Erwachsene. Un ein besonderes Angebot: Wer immer schon einmal ein ganz bestimmtes Spiel ausprobieren wollte, schreibt ganz einfach ein Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! . „Wir versuchen gemeinsam mit den Spezialisten der Spielotheken und der Spielzeugschachtel, den Wunsch zu erfüllen“, versichert man im Spielzeugmuseum.