Die Philosophen siedeln einen Stock höher
HINTERGRUND / MUSEUMSRUNDGANG
16/01/13 Faul ist er nicht, der Finanzausschuss des Landes. Vor dem Nachdenken über allfällige Schulden und Swap-Blasen stand heute Mittwoch (16.1.) beinharte Realpolitik. Sprich: Man hat noch schnell die Weichen für den Museumsrundgang gestellt. Genauer für dessen Schließung im Geviert.
Da fehlte bekanntlich noch der Übergang durch den Wallistrakt als Bindeglied zwischen dem langen Gang von St. Peter und der Residenz (im Landesbesitz). Dort, neben und über den Bögen, die die Franziskanergasse überspannen, haben die universitären Philosophen alteingesessene Daseins-Rechte. Die hat ihnen das Kloster St.Peter eingeräumt, denn dem gehört der Wallistrakt.
Nun wird, laut einstimmigem Beschluss des Finanzausschusses, die leidige Sache folgendermaßen gelöst: Langrristig (bis 2074) bekommen die Benediktiner des Stiftes St. Peter das unentgeltlichen Nutzungsrecht für Räume im dritten Obergeschoß des Westtraktes der Alten Residenz im Ausmaß von 217 Quadratmetern. Dort und im dritten Stock des Wallistraktes können nun Ersatzräumlichkeiten für die Universität geschaffen werden. Das Nutzungsrecht für St. Peter ist mit der Auflage verbunden, dass das Stift der Universität nach Umbau der Räume „ein Bestandsrecht bezüglich dieser Räumlichkeiten gewährt“. Kurz gesagt: Das Land reicht Räume an St.Peter weiter, das seinerseits die Philosophen mit Hörsälen versorgt.
Das ist ein wesentlicher Schritt zur Realisierung des Salzburger Museumsleitplanes. In einem Grundsatzübereinkommen haben 2009 das Land Salzburg, das Stift St. Peter, die Universität Salzburg und der Domkirchenfonds zu Salzburg vereinbart, den Domplatz umgebenden Gebäudekomplex als Gesamtkunstwerk aus Architektur und Kunst wieder durchgehend begehbar zu machen.
Museumsreferent LHStv. Wilfried Haslauer sagte in der Sitzung heute Mittwoch, das Projekt sei „sehr komplex, weil es viele Partner gebe“. Wie wahr. Am Wallistrakt hat es sich bislang am heftigsten gespießt.
Die mit der Verlegung des Hörsales in den dritten Stock frei werdenden Räume im zweiten Stock des Wallistraktes werden für das Museum des Stiftes St. Peter verwendet. Der Baufortschritt gehe planmäßig voran, berichtete Haslauer, im im vierten Quartal 2013 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Die Eröffnung des Gesamtprojektes sei im ersten Quartal 2014 geplant. Auch die Kosten lägen im Plan. Bis jetzt wurden bereits mehr als eine Millionen Euro ausgegeben, davon entfallen 300.000 Euro auf den Wallis-Trakt.
(Landeskorrespondenz/dpk-krie)