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Tintenfische nein, Läuse ja

REPORTAGE / „SCHULE SCHAUT MUSEUM“

15/03/11 Ist schwarze Tinte früher wirklich mit Hilfe eines Tintenfischs hergestellt worden? Stimmt natürlich nicht. Tinte aus Ruß und Öl ist eine Mischung die funktioniert. - „Schule schaut Museum“ ist heute, Dienstag (15.3.), Motto eines Aktionstags in österreichischen Museen.

altAuch das Salzburg Museum empfängt aus diesem Anlass junge Besucherinnen und Besucher. Die Kinder einer 2. Klasse der Praxisvolksschule wollten mehr darüber erfahren, woraus früher Farben hergestellt wurden, womit man geschrieben hat und wie die Buchstaben aussahen. Die Sache mit der Ruß-Öl-Mischung als Tinte durften sie am Vormittag auch gleich selbst ausprobieren.

„Federkiel, Drachenblut und Rinderhörnchen: In einer mittelalterlichen Schreibwerkstatt“:  Maria Erker gestaltete diese Themenführung zur Sonderausstellung „ARS SACRA – Kunstschätze des Mittelalters aus dem Salzburg Museum“. So überraschend wie eklig fanden die Kinder, dass die Farbe Rot früher aus Läusen erzeugt wurde. Vor allem die Tatsache, dass dieses Rot auch für die Herstellung von Lippenstift verwendet wurde, konnten die Kinder nur mit einem „IIIIhhhhh“ kommentieren.

Das Salzburg Museum hat die Schulen im Bundesland Salzburg zu kostlosen Führungen eingeladen. Das Programm wurde für Schülerinnen und Schüler zwischen 6 und 15 Jahren konzipiert. Der Aktionstag „Schule schaut Museum“ soll mehr Bewusstsein und Stärkung für Kunst und Kultur als Unterrichtsmittel schaffen. Er wurde im Vorjahr erstmals vom Joanneum in Graz initiiert und österreichweit durchgeführt.

alt„Alle angebotenen Termine waren bereits nach zwei Tagen ausgebucht“, freut man sich im Salzburg Museum. Vierzehn Schulklassen mit insgesamt  320 Schülerinnen und Schülern nehmen den ganzen Tag über an den drei zur Auswahl stehenden Themenführungen teil. Im Sattler Panorama fiel Michelle, Sarah und Elina auf: „Es gibt viel weniger Hochhäuser, überhaupt viel weniger Häuser und auch keine Spielplätze.“ Sehr schnell erkannten die Schülerinnen und Schüler, dass Johann Michael Sattler das Rundgemälde vom Festungsberg aus gemalt hatte.  Überrascht waren sie, dass es damals nur eine Brücke gab.

Die Kunstvermittlerin Nadja Al Masri wies die Schülergruppen auf die Entdeckungen hin, die man auf den Stuckdecken machen kann: „Was würdet ihr euch auf die Decke malen?“ Tobias antwortet spontan „Jesus und seine Familie“. Maximilian interessierte sich für den Bischofsstab und stellte fest, dass es sehr gut passt, dass der Löwe an der Wand für die Eigenschaft Mut steht. „Besonders fasziniert waren die Volksschüler von den Perlen, die den Stuck zum Glitzern brachten." Kinder in diesem Alter seien begeisterungsfähig  und ganz tolle Geschichtenerzähler. "Ich hoffe, dass sie sich auch beim nächsten Museumsbesuch ganz viel Zeit nehmen und wir ihnen vermitteln konnten, was man alles entdecken kann, wenn man nur genau hinschaut",  erklärt Al Masri die Motivation für ihre Arbeit. (Salzburg Museum)

Bilder: Salzburg Museum

 

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