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Abschied von der Dame mit dem Hut

MUSEUM DER MODERNE / RAUBKUNST

07/09/10 "Eine ethisch und auch moralisch klare Verpflichtung zur Restitution" sagte Kulturreferent LHStv. David Brenner am Montag (7.9.) des im Museum der Moderne befindlichen Gemäldes "Jeanne Pontillon à la capeline" von Berthe Morisot.

altDas 1884 entstandene Bild gehörte ursprünglich zur Sammlung der Familie David-Weill in Frankreich und wurde 1940 von den Nazis "beschlagnahmt". 1977 wurde das 30 mal 41 cm große Pastell für das Rupertinum ersteigert - zu einem Zeitpunkt, als in der Fachwelt bereits bekannt war, dass es sich hier um einen Fall von Nazi-Raubkunst handelt. Derzeit wird das Gemälde im Depot des Museums der Moderne in Salzburg aufbewahrt. Dort ist Provenienz-Forscherin Susanne Rolinek mit der Untersuchung solcher Fälle befasst.

Nun hat die Landesregierung über diesen Fall und die damit verbundene Restitutions-Frage beraten. David Brenner: "Es freut mich, dass meine Meinung auch vom Koalitionspartner geteilt wird und die Landesregierung hier eine eindeutige Position hat: Das Bild muss zurückgegeben werden."

Auch wenn derzeit noch nicht ganz klar sei, ob die Rückgabe auch rechtlich verpflichtend sei, gebe es - so Brenner - jedenfalls eine "Verpflichtung im Sinne der historischen Gerechtigkeit". Denn es bestehe kein Zweifel, "dass es sich hier um Raubkunst handelt; gekauft, als bereits klar war, welche Vorgeschichte dieses Bild hat".

Die Finanzabteilung sei nun beauftragt worden zu klären, ob bei einer Rückgabe mögliche Forderungen Dritter gegenüber dem Land entstehen können (so könnte etwa ein theoretischer Vorbesitzer Ansprüche gegenüber dem Land erheben). Vor allem gelte es jetzt aber, die Erben ausfindig zu machen. (LK)

Bild: MdM

 

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