Keineswegs Schach matt
MUSEUM DER MODERNE / SKULPTURENGARTEN
08/09/23 „Vielleicht haben Sie sie bereits entdeckt, die große Figur, die an einen Schach-Bauern erinnert und seit kurzem auf der Skulpturenterrasse des Museum der Moderne Salzburg auf dem Mönchsberg steht. Der deutsche Künstler Gregor Hildebrandt hat dieses Werk 2021 geschaffen.“
Die Skulptur trägt den Titel Klöppel und ist ein Unikat aus Bronze, meldet das Museum der Moderne. Sie gehört zu einer von Hildebrandt jüngst geschaffenen Werkgruppe überdimensionierter Schachfiguren, gedacht für Ausstellungen im Innen- wie im Außenraum.
Gregor Hildebrandts Werk, der 1974 in Bad Homburg geborene Künstler lebt in Berlin, weise „formale Bezüge zum Minimalismus und zum abstrakten Expressionismus auf und sei von literarischen, filmischen, musikalischen und architektonischen Einflüssen inspiriert, berichtet das MdM. So auch der Klöppel, dem eine Fotographie zugrunde liege: „Bei einem Freund sah Hildebrandt ein Foto von Will Steacy, eines amerikanischen Fotografen, der eine Serie über Pfandhäuser, Englisch pawnshops, in den USA gemacht hatte. Das brachte ihn auf die Idee, seinerseits mit Bedeutung und Sinn des Wortes pawnshop zu spielen und sich gedanklich einen Laden vorzustellen, in dem Schachfiguren, pawns, losgelöst von ihrem Spiel-Kontext und daher gleichsam als Skulpturen zum Verkauf stehen." Schließlich habe der Künstler seine pawns in einer wandfüllenden Installation in gleichmäßig angebrachten Regalreihen defilieren lassen.
Ein Künstlerbuch, das 2020 im Snoeck Verlag erschien, zeige Variationen mit unterschiedlichsten Schachfiguren und Schachmuster an unterschiedlichsten Orten, auf Fußböden und Wänden, auf Kleidungsstücken, als Motive eigener abstrakter Malerei und als Zierrat auf einem Friedhof. Der Klöppel ist – voraussichtlich bis Februar 2028 als Leihgabe des Künstlers und Wentrup – im Außenraum neben dem Museumsgebäude auf dem Mönchsberg vor dem Amalie-Redlich-Turm jederzeit zu besichtigen. (MdM/dpk)
