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Gar nicht vergänglich

GALERIE IM TRAKLHAUS / STUTIO

06/05/15 Frech grinst die Katze vom Traklhaus herunter – an der Salzachseite hängt sie ein wenig schief zwischen Bögen und Arkaden. Charaktervolles Getier gibt es auch indoor. Zum ersten Mal war das Slavi Soucek Graphik-Stipendium mit einem Aufenthalt in Paris verbunden: Frank Furtschegger hat zwei Monate lang im Atelier in der Cité des Arts gearbeitet und aufregende Druckgrafiken und Zeichnungen mitgebracht.

Von Heidemarie Klabacher

Graffiti-Künstler stehen ja nicht selten mit einem Fuß im Kriminal. Zudem überwiegen die Schmierer bei weitem die Künstler. Mit vielen „Hervorbringungen“ an Lärmschutzwänden und Hausmauern befasst sich denn auch eher die Polizei statt der Kunstkritik. Aber es gibt sie, die Graffitti-Künstler.

Der 1990 in Salzburg geborene Frank Furtschegger ist einer von ihnen. Er hat zuletzt im Rahmen seines Stipendien-Aufenthaltes in Paris mehrere Wände im öffentlichen Raum mit Plakaten in seiner Graffitti-Kunst gestaltet. Das heißt kurz gesagt: Er sprüht seine Arbeiten nicht einfach an die Wand. Er erarbeitet vielmehr Druckgrafiken nach allen Regeln der Kunst – um diese Originalwerke dann quasi wie Plakate zu „affichieren“ und den Menschen und der Umwelt zu überlassen. Einige Arbeiten in Paris seien gleich einmal verschwunden oder zerstört gewesen, einzelne seien unbehelligt hängen geblieben. Diese Arbeiten sind natürlich in Paris geblieben. Die Ausstellung im Traklhaus zeigt davon Dokumentationsfotos.

Ein großformatiges Bild an der Stirnseite im Studio dominiert die Schau vom ersten Blick an. Beim zweiten Blick sieht man, dass es aus zahlreichen Einzelblättern zusammengestellt ist. Die Idee eines Stoffmusters drängt sich auf, aber die Verschiebungen und Veränderungen zwischen den einzelnen Blättern sind zu subtil, um auf rein mechanischer Variation basieren zu können. Ein Hund, ein Wolf scheint sich in einem unruhigen Schlaf um sich selbst zu drehen, Pfoten, Gelenke, Schnauze bilden ein psychedelisches „Muster“. An den Ecken sind jeweils Kreissegmente, die sich durch das Aneinanderfügen der Blätter zu unruhigen Kreisen fügen.

Ähnliches passiert in einem kleinformatigen aber nicht weniger dynamischen Bild in dem ein Hahn und seine Teile - Hahnenkamm, Kralle oder Schnabel - scheinbar rotiert werden. Ein beunruhigendes Werk. Von der augenzwinkernden Frechheit der Plakat-Katze hat dieser Vogel nichts.

Frank Furtschegger studiert bei Gunter Damisch und ist bereits ein versierter Druckgrafiker. Im Traklhaus zeigt er Siebdrucke aber auch Zeichnungen, die teils als Collage gehängt wurden. Hier erkennt man Motive und Themen, die den jungen Künstler mit der Grafitti-Szene verbinden. Einzelne Bilder scheinen Episoden aus Grafic Novels zu erzählen, andere wiederum erinnern an archaische Tiergötter. Die handwerkliche Souveränität verleiht den Arbeiten eine quasi spielerische Leichtigkeit.

Aus den Ergebnissen seines Paris-Aufenthaltes hat Furtschegger ein Künstlerbuch von vierzig Seiten gestaltet. Das Mittelblatt bildet jeweils eine Originalzeichnung vom Eiffelturm. Alle Arbeiten sind in Paris entstanden.

Frank Furtschegger wurde 1990 in Salzburg geboren, lebt und arbeitet in Wien und auf Reisen. Die Wände haben es ihm angetan, sei es in Bangkok, Berlin, Valencia, Sydney, Danzig oder Stuttgart. Von 2006 bis 2010 hat Frank Furtschegger die Fachschule für Malerei und Bildhauerei in Hallein besucht, seit 2011 studiert er an der Akademie der bildenden Künste Wien in der Klasse für Grafik und druckgrafische Techniken bei Gunter Damisch.

Die Werke von Frank Furtegger sind bis 16. Mai im Studio in der Galerie im Traklhaus zu sehen - www.traklhaus.at
Bilder: dpk-klaba

 

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