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Eine Leistung von erstaunlicher Stringenz

GALERIE ROPAC / 30-JAHRE-JUBILÄUM

24/07/13 Das ist ein Klischeesatz: Die Anfänge waren sehr bescheiden. Auf die Galerie Ropac, die  diesen Sommer ihr 30-jähriges Bestehen feiert, trifft dies nicht zu: Mit Joseph Beuys und Gerhard Richter ging es los.

Von Werner Thuswaldner

Der junge Thaddäus Ropac war aus Kärnten gekommen und gründete mit sehr viel Unternehmungsgeist und wohl auch einer gehörigen Portion Unerschrockenheit in der Kaigasse eine Galerie. Die Anfänge waren aber keineswegs bescheiden, denn in der ersten Ausstellung ging es gleich um Joseph Beuys. Ropac zeigte 16 Zeichnungen des Künstlers, über den damals so viel diskutiert wurde wie über kaum jemand anderen. Beuys hatte sich Ropac, der zunächst eine Künstlerlaufbahn einschlagen wollte, in den Kopf gesetzt. Aber als er in Düsseldorf ankam, war die Tätigkeit von Beuys an der Kunstakademie mit viel Zwietracht schon zu Ende gegangen.

Ropac blieb bei den großen Namen und stellte dann gleich einmal unter anderen Gerhard Richter aus.  Jetzt feiert er das 30-Jahre-Jubiläum in der Kast-Villa am Mirabellplatz. Sie ist für ihn nach einem Zwischenaufenthalt in der Steingasse ein wichtiger Stützpunkt. Die Schau dort reflektiert die Galeriegeschichte, indem sie Werke von etlichen bedeutenden Künstlern zeigt, die während der 30 Jahre markante Wegbegleiter gewesen sind. Zu sehen sind großformatige Arbeiten von Anselm Kiefer zu Wagners „Rheingold“, geometrische, in die Höhe strebende Plastiken von Antony Gormley, ein Werk von Siegmar Polke, Andy Warhol mit Bildern, die abstrakt gemalt sind und noch nicht der Pop Art verpflichtet sind, etliche Arbeiten von Pop Artisten.

Alex Katz ist mit seinen stets ein wenig übergenau, steril wirkenden Porträts vertreten, Baselitz mit einer seiner groben, gelb bemalten Holzskulpturen. Teuflische Porträts von Jean-Michel Basquiet sind zu sehen, spannungsreich geschichtete Plastiken von Tony Cragg und vieles, vieles mehr. Der Schwerpunkt der Auswahl liegt auf Werken der achtziger und neunziger Jahre.

Es ist nicht so, dass Ropac bloß auf große Namen setzt, er begleitet Künstler auch von deren Start an. Ein Beispiel dafür ist der New Yorker Banks Violette, der mit einer großen Arbeit vertreten ist. Es ist eine skulpturale amerikanische Flagge, die in penetrantem Neonlicht leuchtet und subtile Amerika-Kritik ausstrahlt.

Zu erwähnen sind Photographien von Robert Mappelthorpe, die auf ihre Weise Zeitgeschichte dokumentieren. Die französische Schauspielerin Isabelle Huppert wird in Salzburg Ende August bei Ropac eine eigene Mappelthorpe-Ausstellung kuratieren.

Das 30-Jahre-Jubiläum umfasst auch eine Schau in der 4000 qm großen HALLE. Sie wird in den nächsten Tagen eröffnet. Am Donnerstag findet dort eine Aufführung besonderer Art statt: Es wird eine „Wortskulptur“ zu erleben sein, die Erwin Wurm geschaffen hat. Burgtheaterdirektor Matthias Hartmann war an ihrer Verwirklichung beteiligt. Sie wird den ganzen August über in Form eines Videos zu sehen sein.

Zur Niederlassung der Galerie in Paris wird ab April kommenden Jahres auch eine Ropac-Galerie im asiatischen Raum hinzukommen.

Galerie Ropac: „30 Years“, bis 28. August in der Villa Kast und in der HALLE - www.ropac.net
Bilder: Galerie Ropac

 

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