Die Affen sind gekommen
BILDREPORTAGE / AFFENTOR
08/03/12 Ein Kunstwerk von Jörg Immendorf (1945-2007) steht bis Juli vor dem Rupertinum auf dem Max-Reinhardt-Platz. Die FPÖ hat immer schon lange gewusst, dass das ein ausgemachter Humbug ist. Andere, vernünftige Leute sind dafür, den Ödnis des schönsten Parkplatz-Foyers der Welt mit Kunst ein wenig zu kaschieren.
Der Ort liegt fast nahe, denn Jörg Immendorf hat an der Kunstakademie Köln ursprünglich Bühnenbild studiert – bei jenem Teo Otto, der beispielsweise die Eröffnungspremiere des Großen Festspielhauses den „Rosenkavalier“ ausgestattet hat. Dann freilich hat Immendorf den Lehrer gewechselt, ging in die Klasse von Joseph Beuys. Wie es sich für einen Achtundsechziger gehörte, nahm Jörg Immendorf politisch vehement Stellung, zu den verschiedensten in- und ausländischen Themen. Als Mitglied der Kunstaktion „LIDL“ band er sich 1968 einen schwarz-rot-goldenen Klotz ans Bein band und marschierte damit vor dem deutschen Bundestag auf und ab – so lange, bis die Polizei einschritt. Solche Aktionen kosteten ihn bald drauf den Studienplatz an der Akademie. Immendorf, der sich in weiterer Folge gerne auch zeitgeschichtlichen Themen widmete, hat es immer gut verstanden, sich medial zu inszenieren. „Café Deutschland“ hieß eine Serie von Ölbildern. Als einer, der mit „gegenständlicher“ Kunst sich nachhaltig von der abstrakten und seriellen Kunst absetzte, war ihm der – auch wirtschaftliche – Erfolg sicher. Sein Umgang mit Drogen wurde medial (und auch von den Gerichten) aufmerksam registriert. (dpk) |
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