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Der Weg ist das Ziel ist eine unebene Straße

SCHAUSPIELHAUS / ELDORADO

04/04/11 Jugendliche auf der Suche nach ihrem Weg zum vermeintlichen Ziel. Der TheaterJugendClub setzt im Schauspielhaus ein klassisches Thema des Jugendtheaters spannend und stimmungsvoll in Szene - mit dem Flair eines klassischen Road Movies, der hier in Form eines „Road Plays“ daherkommt.

Von Nina Ainz

Allerhand schillernde Figuren sind auf dem Weg nach Eldorado. Rotkäppchen ist darunter, es trägt heute kurze Jeansshorts und stoppt Autos, der böse Wolf kommt in Form einer dubiosen Mitfahrgelegenheit. Eine Österreicherin wird von ihrem Reisebus mitten im Nirgendwo an einer Raststätte vergessen und begibt sich auf der Suche nach Empfang für ihr Mobiltelefon. Macbeth ist immer noch hungrig nach Macht und bereit, für den Thron zu töten. Ein Lkw-Fahrer, der des Fahrens in der ewigen Einöde leid ist, stellt fest: Autofahren macht stumpfsinnig. Eine junge Mutter versucht verzweifelt, ihr Baby zum Einschlafen zu bewegen. Und dann sind da noch die Zwillingsschwestern in den roten Kleidchen, die stets den Satz der anderen vervollständigen und erst lernen müssen, was es heißt, sich zu trennen und einen eigenen Weg zu gehen. Sie alle werden begleitet von vier weiblichen Geistern in Latzhosen, die ihre Späße mit den armen Seelen treiben.

Dies sind die Erzählstränge von „Eldorado“, das am Samstag (3.4.) im Schauspielhaus Premiere feierte. Petra Schönwald hat gemeinsam mit 13 Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 23 Jahren im Rahmen des TheaterJugendClubs aus einer Improvisation heraus ein sehr überzeugendes Stück entwickelt. Die jungen Schauspieler haben sichtlich Spaß an der Sache und überzeugen durch ihre Professionalität und ihr Können. Kurze, bruchstückhafte Szenen erinnern an die Improvisation als Fundament des Stücks, wichtiger als der gesprochene Text ist das Bild mit all seiner Symbolkraft.

Der Weg ist das Ziel“ lautet ein hinlänglich bekanntes Motto, das die Grundidee von „Eldorado“ darstellt. Der Weg ist im Fall von „Eldorado“ eine unebene Straße auf der Bühne, rundherum ist das ewige Nichts. Im Hintergrund werden Bilder an eine Leinwand projiziert, mal sind es Wolken, mal das Bild einer verlassenen Wüstenstraße, wie man sie aus den USA kennt. Dazu die Klänge einer Westerngitarre und einer Mundharmonika und fertig ist das Flair eines klassischen Road Movies, der hier in Form eines „Road Plays“ daherkommt.

Das Stück handelt vom Auf-dem-Weg-Sein, vom Suchen, aber auch vom Nichtfinden. Denn am Ende stellt sich heraus, dass Eldorado nicht mehr ist als eine gewöhnliche Bar am Straßenrand, in der man zu Clubmusik tanzt und den Staub der vergeblichen Suche mit Alkohol hinunterspült. Dort treffen sich die Figuren schließlich, und dort trennen sich ihre Wege auch wieder.

„Eldorado“ ist anspruchsvolles Jugendtheater, das von der allzeit aktuellen Sehnsucht nach dem Ankommen erzählt und von der Sehnsucht nach einem Ort, an dem das Glück wartet.

Die letzte Gelegenheit, „Eldorado“ zu sehen, bietet sich am kommenden Sonntag (10.4.) um 19.30 Uhr im Schauspielhaus - www.schauspielhaus-salzburg.at
Bilder: Schauspielhaus / Eva-Maria Griese

 

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