Zeichne mir ein Schaf
LANDETHEATER / MARIONETTENTHEATER / DER KLEINE PRINZ
20/01/11 Dass weder Stolz, noch Eitelkeit, Habgier oder Selbstbetrug zum Glück zu führen vermögen, hat uns der kleine Prinz, die von Antoine de Sanit-Exupéry 1943 geschaffene Figur, schon oft gelehrt. Nun findet seine Geschichte Eingang in die Welt der hölzernen Puppen und verliert nichts an Witz, Gefühl und Freundschaft.
Von Magdalena Stieb
Zu einer Neuinterpretation des bekannten Textes von Saint-Exupéry für Kinder und Erwachsene haben sich das Landestheater und das Marionettentheater zusammengefunden. Gemeinsam haben Puppen und Menschen in der Regie von Astrid Großgasteiger der viel gelesenen und -gehörten Geschichte neues Leben eingehaucht.
Das große Maß an Kreativität und schauspielerischem Können ließ nicht nur die kleinsten Zuseher in den Plätze hoch und höher wachsen.
Puppen und Menschen fanden sich zu einem großartigen Ensemble zusammen und ließen gemeinsam die Geschichte vom Prinzen der vom Himmel ist neu aufleben.
Die so einfallsreich und treffend gestalteten Marionetten - vom Sterndeuter bis zum Fuchs, vom Geschäftsmann bis zur Schlange - wurden von Anne-Lise Droin und Elfriede Grill mit großer Virtuosität zum Leben erweckt. Shantia Ullmann und Christoph Wieschke vom Ensemble des Landestheaters spielten Prinz und Pilot - und liehen daneben auch noch den hölzernen Kollegen ihre Stimmen.
Wie rührend der stets über seine eigene Sucht beschämte Trinker. Wie hinreißend sein Planet, dessen Umlaufbahn aus Metallbänken an den Bahnhof erinnert.
Das Zusammenspiel von Menschen und Marionetten fand seinen Höhepunkt, als der Menschenprinz sein hölzernes Ich eigenhändig über die Bühne führte: Damit vereinigten sich Vergangenheit und Gegenwart, er konnte den „Flieger“ in der Wüste zurücklassen, um endlich auf seinen Planeten zurückzukehren.
Einmal mehr konnte die Geschichte vom kleinen Prinzen vor Augen führen, wie lächerlich, sinnlos und auch traurig das menschliche Dasein aus der Ferne anzusehen ist - und man der Welt mit Liebe für die kleinsten Dinge - und sei es eine einzige Rose - begegnen muss.