Hamlet genderfluid
LANDESTHEATER / HAMLET
22/03/23 Shakespeare in Originalsprache mag für viele nicht ganz einfach sein. Ist's im Fall von Hamlet einfacher, weil man den Plot ja doch gut kennt? Vielleicht wird es sogar ein bisserl komplizierter diesmal. Ist Hamlet womöglich gar kein Mann?
Solche Rollenbefragungen gehen derzeit in epidemischer Ansteckungswelle über die Bühnen. Vielleicht sollte man von einer Gender-Pandemie an den Theatern sprechen. Es kann – kürzlich hat man es bei Lehman Brothers in den Kammerspielen gesehen – ja durchaus reizvoll sein, wenn Männlein und Weiblein in einem genderfluidem Kunterbunt Rollen wahrnehmen. Ob es sich bei Hamlet aufdrängt?
Hamlet (She/Her) heißt jedenfalls eine Aufführung auf der Landestheater-Schiene International Theatre im Probenzentrum Aigen. „In unserer spannenden neuen Produktion werden die traditionellen Wahrnehmungen von Geschlecht und Identität erweitert, indem eine Schauspielerin die gesamte Geschichte auf dem Schloss Elsinore entwickelt“, heißt es dazu auf der Website des Landestheaters.
Es spielt die südafrikanische Schauspielerin Janna Ramos-Violante, die auch die treibende Kraft hinter dieser neuen Initiative ist. Carl Philip von Maldeghem besorgt die szenische Einrichtung. Die Schauspielerin, deren Traum es ist, Theaterbeziehungen über Kontinente hinweg aufzubauen, hat mehrere Preise gewonnen und viel Anerkennung für ihre Arbeit gewonnen. Im Landestheater trat sie in den Produktionen Cyrano de Bergerac und Familienabend auf. Zum Auftakt der Reihe International Theatre im Probenzentrum Aigen spielte sie im Dezember des Vorjahres Shirley Valentine von Willy Russell. (Salzburger Landestheater/dpk-krie)