Komödie verzweifelt gesucht
LANDESTHEATER / FREISPIEL
06/03/19 Moliere hat die eine oder andere gute geschrieben. Ayckbourn und Shakespeare auch. Selbst Tschechows Kirschgarten ist eine. Komödie nämlich. Aber das Landestheater will seine eigenen Komödien. Dazu wurde der Wettbewerb Die Freiheit des Lachens ausgelobt. Die erste Siegerkomödie wird präsentiert im Rahmen des Autorentheaterfestivals FREISPIEL.
Von Heidemarie Klabacher
Theodora Bauer hat den Wettbewerb „Die Freiheit des Lachens“ im Vorjahr gewonnen. Nun wird das Siegerstück auch aufgeführt: papier.waren.pospischil steht ab 22. März in den Kammerspielen zur Diskussion. Doch weitere Komödien braucht das Landestheater und der Wettbewerb geht in die zweite Runde. Und zwar im größeren Rahmen des neuen Autorentheaterfestivals FREISPIEL: Das Salzburger Landestheater begründet damit „eine Bühne für neue Texte, die sich mit dem Hier und Jetzt beschäftigen“.
Angepfiffen wird das FREISPIEL am 14. März „mit dem bereits etablierten Format des Komödienwettbewerbs Die Freiheit des Lachens“, meldet das Landestheater. Wieder wurden Autorinnen und Autoren aufgerufen, „ihre besten komödiantischen Stücke und Szenen“ einzureichen. Ausschnitte werden am 14. März im Landestheater präsentiert und von einer Jury bewertet. Michael Niavarani moderiert diesen Abend, „der die Komödie als wichtiges Gut feiert – gerade in Zeiten wie diesen“. Denn, so Niavarani, „der Dummheit des Zeitalters kann man nur mit dem Geist der Komödie begegnen. Wenn alle Stricke reißen, hängen wir uns auf, hat Nestroy gesagt.“ Kann gut sein, dass dies noch eine sinnvolle Handlungsoption in unserer Republik werden wird, aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls wird das Publikum entscheiden, welches Stück gewinnt – und also nächstes Jahr Im Landestheater aufgeführt werden wird.
Am 16. März folgt mit der Komödie Die schönsten Neurosen unserer Haustiere die Uraufführung eines neuen Stücks von John von Düffel, der, nach Caligula, erneut selbst am Salzburger Landestheater inszeniert. In seiner „politisch unkorrekten Harvey-Weinstein-Familienkomödie“ setze Düffel sich mit der Beziehung zwischen Mensch und Tier auseinander.
Ebenfalls im Rahmen des Autorentheaterfestivals FREISPIEL werden jene drei Stücke vorgestellt, die als Auftragsarbeit des Landestheaters in Zusammenarbeit mit dem Studiengang „Szenisches Schreiben“ an der Universität der Künste Berlin entstanden sind: Sarah Henker präsentiert die neuen Texte von Fabienne Dür, Lea Mantel und Ivan Vlatković in einer szenischen Lesung am 17. März unter dem Titel „Amoralische Einakter“ in den Kammerspielen. „Alle drei Texte verhandeln im Kern ähnliche Themen: moralische Verantwortung, Tod, Vergänglichkeit und Fortbestehen. Allerdings mit völlig unterschiedlichen Ansätzen…“ Nach Komödie klingt das zwar nicht gerade, aber es gibt ja auch Untergattungen wie Groteskse oder Farce.
Den Abschluss des Autorentheaterfestivals FREISPIEL bildet dann, wie eingangs hervorgehoben, am 22. März die Uraufführung von Theodora Bauers Komödie papier.waren.pospischil. Claus Tröger inszeniert die voriges Jahr als Siegerstück aus dem Wettbewerb Die Freiheit des Lachens hervorgegangene Komödie.