Weihnachten beginnt schon Anfang September
SALZBURGER ADVENTSINGEN
07/09/12 Nein, es sind nicht die Kalenderblätter durcheinander gekommen. Wer Hirtenkind beim Salzburger Adventsingen sein will, für den fängt der Advent schon in der letzten Woche vor Schulbeginn an.
Zu den „Hirtentagen“ beim Soderkaser auf der Loferer-Alm lädt man jedes Jahr auch Journalisten und nutzt die Gelegenheit, die Neuen im Adventsingen-Team vorzustellen. Das sind diesmal die Regisseurin Caroline Richards und Simon Haitzmann als neue musikalischer Verantwortliche für die Hirtenkinder.
Die 18 Hirtenkinder haben also in dieser Woche Quartier auf der urigen Soderkaser-Alm bezogen. Zwischen den Proben und dem Einrichten der musikalischen Arrangements (die ja den Fähigkeiten der Kinder angepasst werden müssen) bleibt für die Kinder genügend Zeit zum Spielen und Herumtoben, und das Matratzenlager hat seinen eigenen Reiz. In bewährter Weise sorgt Gudrun Köhl-Korbuly für das Wohl der Kinder und hat manche Kuscheleinheit für Heimweh- und trostsuchende Kinder parat.
Das Besondere beim Heurigen Hirtenspiel sind die Musikstücke. Erstmals wird von den Kindern ein Hirtenmarsch von Tobias Reiser d.Ä. in Blasmusikbesetzung mit Trommelbegleitung gespielt. Nach Jahrzehnten wird der Aberseer-Landler mit Schleunigen gesungen, gespielt und gepascht. Als Besonderheit wird das Hirtenlied „Stille Nacht, heilige Nacht“, welches 1986 bei einer Feldforschung in Flachau aufgezeichnet wurde, erstmals beim Salzburger Adventsingen gesungen und veröffentlicht. Das hat natürlich nichts mit dem bekannten Weihnachtslied „Stille Nacht“ zu tun, das normalerweise beim Adventsingen tabu ist, weil eben erst am 24. Dezember aktuell.
Die Hauptrolle „der Träumer“ wird abwechselnd von den zwei zehnjährigen Lieferingern Felix Grabner und Moritz Hruscka gespielt. Da ist viel Text zu lernen. Das jüngste Hirtenkind Valentin Nagl ist sieben Jahre alt und hat nur einen kurzen Satz zu sagen: „I bin begeistert, echt!“ Der Kleine ist wirklich begeistert, das sieht man ihm an. Sieben Kinder sind heuer das erste Mal dabei. Die Hirtenkinder kommen aus dem Tennengau, Pinzgau, Flachgau, der Stadt Salzburg und dem angrenzenden Bayern.
Der neue musikalische Verantwortliche für die Hirtenkinder, Simon Haitzmann, Jahrgang 1984 aus Unken, hat am Mozarteum Salzburg diatonische Harmonika und Hackbrett studiert. Er arbeitet als Musikpädagoge, ist Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle Unken und spielt in verschiedenen Volksmusikensembles: „Mir ist es ein Anliegen die Kinder für Musik zu begeistern und ihnen die Freude zu vermittelt - die Hirtenkinder sind hochmotiviert und mit Eifer und Ehrgeiz bei der Sache.“
Caroline Richards hat auf der Alm sehr intensiv mit den Kindern an ihren Rollen gearbeitet – mit ihrer liebevollen und herzlichen Art hat sie schnell die Begeisterung fürs Hirtenstück geweckt. Caroline Richards hat viel Erfahrung im Umgang mit Kindern, sie ist Leiterin des Taka-Tuka-Theaters für Kinder in Salzburg und ist freischaffende Schauspielerin und Regisseurin auf internationalen Theaterbühnen. (Sbg. Adventsingen)