asdf
 

Mit einigen Debütanten über die Schallmauer

SALZBURGER ADVENTSINGEN

23/11/22 Wir werden, wie immer, über die Voraufführung des Salzburger Adventsingens morgen Donnerstag (24.11.) berichten – und das wird die 999. sein in der Geschichte dieser Institution. Die Premiere am Freitag ist dann die eintausendste Aufführung.

„Damit durchbricht das Salzburger Adventsingen 2022 eine fiktive Schallmauer, die in diesem Genre wohl einzigartig ist“, so der künstlerische Leiter Hans Köhl. Mit Schnee-Stimmung ist in Salzburg in den nächsten Tagen – zumindest in der Landeshauptstadt – trotz Wintereinbruch in höheren Lagen nicht zu rechnen. Dafür gibt’s solchen auf der Bühne. Schnee in Bethlehem ist Titel des Stücks, eine Wiederaufnahme aus dem Jahr 2015 mit den üblichen Adaptionen. Dazu werden also wieder die Orient-Kostüme aus dem Depot geholt. Auch die Hirtenkinder tragen diesmal keine Dirndln und Lederhosen.

Gerda Gratzer ist, wie berichtet, heuer erstmals als Schauspielregisseurin für's Adventsingen tätig. Damit folgt sie Daniela Meschtscherjakov. Gerda Gratzer ist in Kärnten aufgewachsen und studierte in Graz und Salzburg Musikwissenschaft, Ethnologie, Kulturmanagement und Schauspiel. In der hiesigen Kulturszene kennt man sie vor allem als Schauspielerin und Regisseurin. Sie hat aber auch die Internationalen Musikwochen in Millstatt geleitet und sie war in Salzburg Geschäftsführerin des Jugendmusik-Wettbewerbs Prima la Musica, bevor sie das Theater Panoptikum sowie das Theater der Freien Elemente gründete. In letzter Zeit waren von ihr die Stückentwicklungen Geht´s noch? und Komm, süßer Erfolg! sowie die Inszenierungen Drei Mal Leben von Yasmina Reza, Der thermale Widerstand von Ferdinand Schmalz und Glück von Kateřina Černá in der ARGEkultur Salzburg zu sehen. Unter ihrer Regie wurde heuer die Kriminalkomödie Acht Frauen im Lungauer Theater Mokrit zu einem durchschlagenden Erfolg. Gerda Gratzer ist zudem systemische Therapeutin in eigener Praxis.

Ein Jahr hat die Sopranistin Eva Maria Schinwald warten müssen – sie wäre ja schon voriges Jahr dran gewesen als Maria, aber da ist das Adventsingen zwar auf CD aufgenommen worden, aber zu Bühnenaufführungen ist es wegen des Lockdowns nicht gekommen. Jetzt also die Bühnen-Premiere. Die Maria ist aber nicht ganz neu für sie, schon 2014 sang und spielte sie diese Rolle in der Produktion Der Sterngucker. 2017 war sie der Engel in der Produktion Der blinde Hirte.

Die Oberösterreicherin hat am Mozarteum das Masterstudium Gesang mit Auszeichnung abgeschlossen. Sie absolvierte internationale Meisterkurse bei Horiana Branisteanu, Edda Moser, Helena Lazarska, Margreet Honig, Gerhard Kahry und Wolfgang Holzmair. Konzertreisen führten die lyrische Sopranistin mehrmals nach Deutschland, zum Hugo-Wolf Festival nach Slowenien bzw. nach London, wo sie begleitet vom Barockorchester der Royal School of Music in Bachs Johannespassion sang. Sie wirkte auch in Aufführungen des Salzburger Landestheaters und der Festspiele mit.

Debütant beim Adventsingen heuer ist das Vokalensemble Hohes C in einer Quartettbesetzung. Dieses Männerensemble pflegt sonst ein Repertoire von der Renaissance bis zum Pop-Arrangement. Die Volksmusik kommt nicht zu kurz. Konzertreisen führten das Ensemble in den vergangenen Jahren nach Südafrika, Deutschland, Italien, Finnland, Kroatien und Kanada. Bei den World Choir Games in Riga konnte das Ensemble in der Kategorie „Male Vocal Ensemble“ überzeugen, wurde zum World Choir Champion gekürt und bekam dort sogar noch eine Goldmedaille für geistliche Musik und eine Silbermedaille für Folklore.(AS / dpk-krie)

Das Salzburger Adventsingen mit dem Titel „Schnee in Bethlehem“ findet von 25. November bis 11. Dezember 2022 im Großen Festspielhaus statt – www.salzburgeradventsingen.at
Bilder: Salzburger Adventsingen
Zum Vorbericht Der Mysterien-Konkurrent des Jedermann

 

 

 

 

 

 

 

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014