Gluck-Gesamtausgabe | Forschungsstelle Salzburg
Die Gluck-Forschungsstelle wurde bereits mit der Gründung des Instituts für Musik- und Tanzwissenschaft im Jahr 1966 an der Universität Salzburg etabliert, zumal der Gründungsordinarius Gerhard Croll als Editionsleiter der Gluck-Gesamtausgabe nach Salzburg kam. Gluck-Forschung hat somit eine längere Tradition in der Kultur- und Wissenschaftslandschaft Salzburgs.
Ehrenamtliche Leiterinnen der Forschungsstelle sind derzeit die international renommierten Professorinnen Sibylle Dahms und Claudia Jeschke.
Die Gluck-Forschungsstelle hat sich zur Aufgabe gemacht, Leben und Werk des Komponisten Christoph Willibald Gluck im Kontext der Musik- und vor allem der Operngeschichte seiner Zeit zu untersuchen. Gluck war einer der führenden Opernkomponisten der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und sein Ruhm reichte weit über seinen Lebensmittelpunkt in Wien hinaus. Sein Geburtsort Erasbach befindet sich in der Region Oberpfalz (Bayern) und ist Teil der Gemeinde Berching (nahe Nürnberg).
Gluck schrieb mehr als 50 Kompositionen, ging in die Musikgeschichtsschreibung als Opernreformer ein und stieß Entwicklungen an, die auch auf nachfolgende Komponistengenerationen nachgewirkt haben. Wolfgang Amadeus Mozarts Bewunderung für Gluck lässt sich aus einer Reihe seiner Werke ablesen.
Die Forschungsstelle ist darüber hinaus Teil der Gluck-Gesamtausgabe, deren Zentrale an der Akademie der Wissenschaften in Mainz angesiedelt ist. Ziel dieses Projekts ist es, sämtliche Kompositionen Glucks in einer wissenschaftlich fundierten Notenedition verfügbar zu machen und für den modernen Opernbetrieb zu erschließen. Derzeit sind bereits über 40 Bände erschienen, für die nächsten Jahre sind weitere knapp 30 geplant.
Die Finanzierung der Forschungsarbeiten wird durch die öffentliche Hand, das BMWF und das Land Salzburg, und vor allem durch das großzügige Sponsoring der NÜRNBERGER Versicherung ermöglicht. Dank dieser Unterstützung können an der Forschungsstelle zwei wissenschaftliche Mitarbeiter beschäftigt werden.
Neben der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Glucks Schaffen ist es der Forschungsstelle ein besonderes Anliegen, sein Werk sowie sein kulturelles Umfeld im Konzert und Kulturwesen stärker bekannt zu machen und zu verankern als dies bislang der Fall war. Da insbesondere Glucks Schaffen der Zeit vor den großen Reformopern heute kaum noch auf den Bühnen präsent ist, möchte die Forschungsstelle mit ihrer Veranstaltungsreihe, der Gluck-Matinee, auch dieser zu Unrecht vergessenen Musik des Komponisten ein Forum bieten.
Besonders erfreulich ist, dass mehrere Salzburger Kultureinrichtungen den 300. Geburtstag des Komponisten zum Anlass nehmen, seine Werke wieder auf die Bühne zu bringen. Als besondere Rarität bringt das Salzburger Landestheater die selten gespielte Opéra comique „Die Pilger von Mekka“, ein beinahe unbekanntes Juwel aus der Feder Glucks, das Mozart zur Inspiration seiner Entführung aus dem Serail diente. Auch die Mozartwoche 2014 wird mit der Aufführung „Orfeo ed Euridice“ und mehreren Konzerten den Brückenschlag zwischen den beiden Komponisten unternehmen.
Gluck-Gesamtausgabe | Forschungsstelle SalzburgUniversität Salzburg | Abteilung Musik- und Tanzwissenschaft Leitung Prof. Dr. Sibylle Dahms, Prof. Dr. Claudia Jeschke Telefon 0043-(0)662-8044-4655 www.gluck-forschungsstelle-salzburg.org |