30/05/18 Anno 1901 schrieb Wilhelm Meyer-Förster „Alt-Heidelberg“. Das Theaterstück war ein Welterfolg, heute gilt es bestenfalls als Edelkitsch. Die bittersüße Romanze vom Prinzen und der Wirtstochter, inmitten deutscher Burschenherrlichkeit und in der romantischen Kulisse einer schönen Stadt. Was hat uns „The Student Prince in Old Heidelberg“, der Hollywood-Stummfilm von Ernst Lubitsch aus dem Jahr 1927, heute noch zu sagen?
30/05/18 Frauenlob. Oswalds von Wolkenstein. Ist der Mönch von Salzburg neben den Berühmtheiten der Minnesänger-Epoche einer der provinziellen Vertreter unter den „Liedermachern“ der Epoche? Man hat es nicht leicht als namenloser Benediktiner aus dem 14. Jahrhundert...
29/05/18 Herbert Grassls neuer Liederzyklus „Von Liebe singen“ erlebte am Freitag (25.5.) im Solitär seine Uraufführung. Das gut einstündige Werk für Altsolo, fünfköpfiges Vokalensemble und sieben Instrumente verknüpft Texte von Rainer Maria Rilke mit solchen von Francesco Petrarca. Musik, die neu ist – und dennoch voll berührender Schönheit.
28/05/18 Letztes Donnerstagskonzert der Saison: Chefdirigent Riccardo Minasi fordert das Mozarteumorchester zu konzentriertem Spiel, akzentuierter Rhythmik und temperamentvoller Zügigkeit heraus. Das gibt der Musik Frische und Unmittelbarkeit, es klammert routinierte Abläufe aus und serviert dem Publikum ein anregendes Lauscherlebnis.
24/05/18 Gendergerechtigkeit spricht sich unterdessen bis zu den Dirigentenpulten durch. Seit 2016 steht Susanna Mälkki dem Helsinki Philharmonic Orchestra vor. Dessen Bandbreite an Können demonstrierte sie Mittwoch (23. 5.) im Großen Festspielhaus. Cellosolist in den Kulturvereinigungskonzerten dieser Tage ist Truls Mørk.
15/05/18 Feierlich gedacht wird der Geburtstage von Leopold Mozart, Gottfried von Einem und Mieczyslaw Weinberg. Fröhlich gefeiert wird der Fünfziger von Benjamin Schmid, der der Stiftung seit vierzig Jahren verbunden ist - und dessen Stradivari auch schon dreihundert Jährchen zählt.
09/05/18 Bei den Salzburger Festspielen stand er zuletzt Ende August vorigen Jahres auf der Bühne – in Haydns „Schöpfung“ mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle. Nun hat der international gefragte Opernsänger und Oratorienspezialist in Salzburg bei der Stiftung Mozarteum seine Visitenkarte als Liedsänger abgegeben.
08/05/18 Nicht jedes Konzertprogramm muss dramaturgisch ausgetüftelt sein. Der Abend unter dem Motto „Barock Modern“ im Zyklus „Klangreisen“ der Universität Mozarteum am 7. Mai im Solitär bündelte Barockes, Romantisches und Modernes in vergnüglicher Folge, mit einem großen, berührenden Stück Kammermusik am Ende.
IM PORTRÄT / THOMAS HEISSBAUER / KULTURVEREINIGUNG
08/05/18 Dreißig Jahre lang hat er in Salzburg gelebt. Den hiesigen Kulturbetrieb kennt er aus zwanzig Jahren auf der Bühne als Hornist im Mozarteumorchester und in der Camerata Salzburg. Seit fünf Jahren ist Thomas Heißbauer Geschäftsführer des Symphonieorchesters Vorarlberg. Mit 1. November kehrt er zurück nach Salzburg - als neuer Künstlerischer Leiter der Kulturvereinigung.
07/05/18 Die „Lange Nacht der Chöre“ in der Stadt Salzburg findet am Mittwoch (9.5.) zum sechsten Mal statt. Wie es aussieht, ist sie ein Erfolgsmodell: In Klagenfurt macht man's auch schon nach.
07/05/18 Vergangenen Monat wurde die Camerata Salzburg mit Renaud Capuçon in Aix-en-Provence gefeiert. Letztes Wochenende bescherte sie ihren Abonnenten in Salzburg die bejubelte Erstbegegnung mit dem jungen Pianisten Jan Lisiecki.
30/04/18 Zwar hat Herbert Grassl anlässlich seines heuer zu begehenden „Siebzigers“ die Leitung der Hofhaymer Gesellschaft abgegeben, doch die Verschmelzung von Hofhaymer Ensemble und Österreichischem Ensemble für Neue Musik beim Aspekte Porträt-Konzert für den Komponisten bot sich förmlich an: Es hat sich dabei gefunden, was innig miteinander harmoniert. Vorbilder und Weggefährten säumen den Programmpfad des Jubilars.
30/04/18 Ein erwarteter und nicht ganz erreichter Höhepunkt des am Sonntag (29.4.) zu Ende gegangenen Aspekte Festivals war die Uraufführung von Johannes Kalitzkes Musik zum Stummfilm „Orlacs Hände“ von Robert Wiene (1873 bis 1938) aus dem Jahr 1924.
27/04/18 Als Dirigent ist Peter Ruzicka, ehemals Festspielintendant, seit dem Promotion-Konzert zum Haus für Mozart in Salzburg kein Unbekannter mehr. Am Donnerstag (26. 4.) präsentierte er sich vorerst in eigener Sache als Komponist. Danach stand er im Großen Saal des Mozarteums der Organistin Iveta Apkalna als Begleiter zur Seite.
27/04/18 Es sollte ein Pflichtstück sein – für alle Jugendlichen, für alle Erwachsenen. Für alle Politiker und jene, die sich dafür ausgeben. Sollte in allen historischen Museen, in allen Gedenkstätten, in den Info-Räumen der Konzentrationslager auf Endlos-Schleife laufen: Steve Reichs „Different Trains“ mit dem Video von Beatriz Caravaggio. Die Aufführung des Streichquartettes des London Contemporary Orchestra bei den Aspekten fuhr tief in die Knochen.