Mit Elan und Nivau
KULTURVEREINIGUNG / SAISON 2014/15
05/02/14 Die Verträge mit den Geschäftsführerinnen sind um fünf Jahre verlängert. Die Eigenwirtschaftlichkeit liegt bei 94 Prozent. Mit Stiegl-Picknick oder Lehrlingskonzerten werden Barrieren abgebaut. Voll Elan präsentierte Elisabeth Fuchs die Pläne der Salzburger Kulturvereinigung für die neue Saison.
Von Heidemarie Klabacher
„Wir möchten, dass Klassik auf hohem Niveau für alle leistbar ist und leistbar bleibt.“ Die Salzburger Kulturvereinigung hat ihr zwischenzeitlich doch ein wenig angestaubtes Image in den letzten Jahren erfolgreich aufpoliert. Die künstlerische Geschäftsführerin Elisabeth Fuchs, die kaufmännische Geschäftsführerin Josefa Hüttenbrenner und Marketingleiter Michael Sowa betrachten es - „heute mehr denn je“ - als ihre Aufgabe, klassische Musik einem möglichst breiten Publikum aller Altersstufen und unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft zugänglich zu machen. Das ermöglichen öffentliche Generalproben, die enge Vernetzung der Kulturvereinigung mit den „Kinderfestspielen“ (Elisabeth Fuchs ist die Chefin beider Institutionen) beim Angebot für Familien und Jugendliche und besonders die günstigen Abo-Varianten.
45.000 Musikfreunde werden bis zum Ende der laufenden Saison im April die großen Abo-Zyklen im Großen Festspielhaus besucht haben. Diese Konzerte werden zu 80 Prozent von den Abonnenten besucht, der Rest an Karten geht in den freien Verkauf. Die Auslastung liegt bei 93 Prozent. Allein 6000 Gäste haben das Neujahrskonzert besucht, das wegen der steigenden Nachfrage am 1. Jänner 2014 erstmals an drei Terminen angeboten wurde: „Um zwölf Prozent mehr als im Vorjahr.“ Hier lag die Auslastung bei 95 Prozent.
Die im Umfang reduzierten Kulturtage brachten es auf 4182 Besucher und auf eine Auslastung von immerhin 82 Prozent. Beim Straßentheater zählte man 2013 insgesamt 18.500 Besucher. Die neue Schiene „Lehrlingskonzert“ hat an zwei Terminen 3500 junge Leute ins Große Festspielhaus gebracht. In der neuen Spielzeit wird es bereits drei Konzerte geben. „Wir werden nicht nur die Berufsschüler wieder einladen, sondern alle Lehrlinge im Bundesland.“ Man werde alle Firmen anschreiben und ersuchen, ihren Lehrlingen den Konzertbesuch zu ermöglichen.
Was wird in der Spielzeit 2014/15 auf die Abonnenten zukommen? Den Reigen der Gastorchester eröffnet am 21. Mai das WDR-Sinfonieorchester unter der Leitung von Jukka-Pekka Saraste, Solisten sind in drei verschiedenen Konzertprogrammen der Pianist Jean-Yves Thibaudet, der Cellist Truls Mørk und die Geigerin Vilde Frang.
Das Mozarteumorchester ist – terminbedingt – in der Spielzeit 2014/15 ausnahmsweise nur einmal bei der Kulturvereinigung im Großen Festspielhaus zu Gast: Auf dem Programm stehen Mozarts „Jupiter“-Symphonie und Gustav Holst „Die Planeten“. Das Mozarteumorchester habe „The Planets“ noch nie vollständig gespielt und auch bei der Kulturvereinigung sei das gesamte Werk noch nie erklungen, sagte Elisabeth Fuchs heute Mittwoch (5.2.) bei der Pressepräsentation. Im letzten Satz werden die Salzburger Chorknaben und Chormädchen die Spährenklänge beisteuern: „Leichte Stimmen, ganz ohne Vibrato – für das Sphärische passen diese Stimmen perfekt.“ Dirigieren wird John Axelrod.
Die weiteren Gäste sind die Stuttgarter Philharmoniker unter Stefan Blunier, die Norddeutsche Philharmonie Rostock unter dem Österreichischen Dirigenten Florian Krumpöck und das Gürzenich Orchester Köln unter James Gaffigan, das Konzerthausorchester Berlin unter Michael Sanderling, Brussels Philharmonic unter Michel Tabachnik – und zuletzt das Arctic Philharmonic Orchestra unter Christian Lindberg.
Die Salzburger Kulturtage werden am 15. Oktober vom Swedish Radio Symphony Orchestra unter der Leitung von Daniel Harding eröffnet. Der Geiger Renaud Capuçon ist der Solist in Sibelius Konzer für Violine und Orchster d-Moll op. 47. Der im Mahlerjahr bis zur „Fünften“ fortgeschrittene Symphonien-Zyklus wird in diesem Konzert mit der „Sechsten“ fortgesetzt. Auf dieses international besetzt Konzert freut sich Elisabeth Fuchs besonders: „Das ist ein luxuriöses Programm für die Kulturvereinigung. Daniel Harding halte ich für einen grandiosen Dirigenten. Er ist ein Jahr jünger als ich - und ich blicke zu ihm auf.“