Alte Hasen, junge Hupfer
UNIVERSITÄT MOZARTEUM / KAMMERMUSIK-FESTIVAL
20/06/13 Das Sándor Végh Institut für Kammermusik veranstaltet heuer bereits zum dritten Mal sein großes Kammermusik-Festival: Junge Musiker aus England, Kanada und Italien werden zusammen mit internationalen Größen der Szene ab heute Donnerstag (20.6.) bis Sonntag (23.6.) insgesamt zehn Konzerte geben.
Kammermusik. Das heißt nicht immer "nur" vier würdige ältere Herren, die mit todernster Mine hochkomplexe Werke zelebrieren – vor einem ebenso feierlich gestimmten Publikum mit ebenso ernstem Gesichtsausdruck. Kammermusik kann bewegen, kann – im Wortsinn – vom Hocker reißen. Egal, ob es nun wirklich vier würdige ältere Herrn oder vier junge Spunde sind, die ihrer Hörerschaft einen Weg in die schönsten, und tatsächlich komplexesten Werke der Musikgeschichte erschließen.
Junge Formationen erobern schon längst die internationale Kammermusikszene und begeistern Publikum und Kritik mit ihren erfrischenden oft verstörenden Zugängen zu scheinbar bekanntesten Werken. Junge Kammermusiker müssen freilich erst einmal ausgebildet werden – etwa am Sándor Végh Institut für Kammermusik der Universtiät Mozarteum, das bereits zum dritten Mal zu einem großen Kammermusik-Festival einlädt.
Das Festival steht heuer unter dem Motto „collaborate“: Damit verweise man auf verschiedenen Ebenen auf das „Gemeinsame“, ohne das die Kammermusik keine Existenzberechtigung habe: „Die Zusammenarbeit der Universität Mozarteum mit einigen weltberühmten Musik-Institutionen wird hier musikalisch präsentiert“, sagt Wolfgang Redik, der Künstlerische Leiter des Salzburger Kammermusik Festivals und der Leiter des Sándor Végh Institutes.
Junge Musiker aus England, Kanada und Italien werden als Gäste auftreten. Auch andere Abteilungen des Mozarteums, wie das Institut für Alte Musik und die Abteilung für Bildende Künste, Kunst- und Werkpädagogik werden vorgestellt.
Erweitert habe sich auch die Bandbreite des Programms: Mit Werken von Henry Purcell bis zu Luciano Berio seien alle Epochen der Musikgeschichte vertreten. „Einen Schwerpunkt bilden die Komponisten Beethoven, Schubert und Mendelssohn Bartholdy, von denen jeweils mehrere Meisterwerke zu Gehör gebracht werden.“
Mozart und Berio machen den Anfang: Eröffnet wird das Salzburger Kammermusik Festival heute Donnerstag (20.6.) vom Sándor Végh Institut Kammerorchester unter seinem künstlerischen Leiter Wolfgang Redik. Auf dem Programm stehen die „Prager“ Sinfonie und die Posthornserenade von Mozart, dazwischen singt die Mezzosopranistin Francesca Della Monica die „Volk Songs“ von Luciano Berio.
Die Mischung aus studentischen Ensembles und renommierten Kammermusikern werde vom vom Publikum äußerst positiv angenommen und sein bereits im dritten Jahr ein „Markenzeichen des Festivals“, freuen sich die Veranstalter: „Ausgewiesene Kammermusik-Spezialisten konzertieren gemeinsam oder im Wechsel mit der nachrückenden Jugend.“
Auch die ganz Jungen werden eingebunden – etwa morgen Freitag (21.6.) bei der Matinee „Karneval der Tiere“: In Zusammenarbeit mit den Vorbereitungsklassen der Universität Mozarteum und dem Erzähler Christopher Widauer spielen sie zusammen mit dem Ensemble des Sándor Végh Institutes unter der Leitung von Wolfgang Redik Werke von Maurice Ravel und Darius Milhaud sowie Camille Saint-Saens „Karneval der Tiere“.