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Es gibt keine kleinen Texte

RAURISER LITERATURTAGE / SONNTAG / RAURIS.MATINEE

09/04/18 Über die Sehnsucht von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Eine Linderung: Die literarischen Übergänge von der realen Welt zur kindlich-spielerischen Utopie. Innigkeit, Trost und Freude durch schriftstellerische Betätigung. Die Rauris.Matinee als Abschluss der Literaturtage.

Von Sara De Pellegrin und Vera Eßl

Den sonntäglichen Abschluss der Rauriser Literaturtage bildet traditionell die Rauris.Matinee, bei der einheimische Literaturbegeisterte Texte vortragen, die im Rahmen einer Schreibwerkstatt entstanden sind, selbst verfasste „Kleinode“, so Karin Peschka. Diese wohlwollende Einstellung gegenüber den künstlerisch schaffenden Raurisern fand man nicht nur bei der Autorin, auch das Publikum brachte ihnen viel Wertschätzung und Rückhalt entgegen. Die literaturfreundliche Atmosphäre verdeutlichteeindrucksvoll, dass Rauris nicht nur der ideale Ort für die Literaturtage ist, sondern darüber hinaus ein durch und durch literarischer Ort, der künstlerisches Schaffen nicht nur ermöglicht, sondern fördert. Auch die Autoren, die der Schreibwerkstatt Jahr für Jahr beim Schreiben der Texte unterstützend zur Seite stehen, geben immer wieder diese Rückmeldung, betonte Ines Schütz in ihrer Begrüßung.

Im heurigen Jahr war es die Autorin Karin Peschka, die intensiv, konstruktiv und unterstützend mit der Schreibgruppe arbeitete. „Das große Los haben wir mit ihr gezogen“, meinte Nina Roth-Callies, die Leiterin der Schreibwerkstatt, denn Peschka habe sich nicht nur persönlich mit den Teilnehmern getroffen, sondern auch per E-Mail jederzeit und von überall geantwortet, ganz gleich ob vom Zug oder von der Prager Bibliothekstreppe aus. Dass diese gegenseitige Sympathie zu einer guten Zusammenarbeit und tollen Ergebnissen führte, zeigte die Qualität der Texte. Viele zeichneten sich durch poetische Momente aus, die beinahe lyrisch anmuteten. Die verschiedenen Stile sorgten für eine Mischung aus traurigen, ernsten, sachlichen, satirischen, ironischen und humoristischen Texten, die durch ihre Kombination aus Biographischem und Fiktionalem berührten. Gemeinsam war ihnen allen das Thema „Frühe Jahre“, der Umgang damit war stets ein anderer, die Inhalte ganz unterschiedlich: Sie reichten von der Geschichte des Märchenwaldes über die Erzählung „Wie ich im wahrsten Sinne des Wortes zu (m)einem Vogel kam“bis hin zu einem Text über die Kriegszeit in Mundart. Diese Abwechslung führte trotz fünfzehn Vortragenden zu einem kurzweiligen Vormittag für die Zuhörer, die nicht nur die Texte hörten, sondern durch die ergänzenden Kommentare Peschkas auch Einblicke in die literarische Entstehung erhielten. Karin Peschka machte deutlich, wie wichtig die Bedeutung dieser Texte ist: „Es gibt keine kleinen Texte.“

Für DrehPunktKultur berichten aus Rauris Studentinnen und Studenten von Christa Gürtler, die im Rahmen der Lehrveranstaltung „Literaturbetrieb und literarisches Leben in Österreich (Rauriser Literaturtage 2018)“ am Fachbereich Germanistik an den Rauriser Literaturtagen teilnehmen.
www.rauriser-literaturtage.at
Bilder: RLT/Dominique Hammer

 

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