Action und Seifenopern mit Heimat-Touch
HINTERGRUND / KOMMERZIELLE FILMFÖRDERUNG
28/11/12 Warum investiert das Land Salzburg in einen Hollywood-Actionfilm wie „Knight & Day“ (mit Tom Cruise und Cameron Diaz) mit 300.000 Euro aus dem Wirtschaftsressort? Nebulos ist ja die Hoffnung auf den touristischen Werbeeffekt. Aber die Kassen für Salzburgs Wirtschaft klingelten ganz real.
Am Beispiel „Knight & Day“, angeblich das für Salzburg erfolgreichste Filmprojekt seit „Sound of Music“: An der Produktion waren rund sechzig Salzburger Unternehmen beteiligt, die für Leistungen und Lieferungen knapp eine Million Euro bezogen. Zuzüglich Auslandssteuer, Diäten und Entgelt für Drehgenehmigungen belief sich die Wertschöpfung durch dieses Projekt am Standort Salzburg auf knapp 1,5 Millionen Euro.
Wenn das Land aus Mitteln der Wirtschaftsförderung in Filme investiert, dann soll der „Salzburg-Effekt“ zweihundert Prozent der Fördergelder betragen, sprich: Das Doppelte soll hereinkommen für heimische Unternehmen. Im Fall von „Knight & Day“ habe die Wertschöpfung die Fördergelder sogar um 480 Prozent übertroffen, so der politisch Verantwortliche LHStv. Wilfried Haslauer in einem Pressegespräch am Dienstag (27.11.).
Dazu kommt nun also noch die real schwer zu beziffernde touristische Wertschöpfung: Salzburg kam im Film rund zehn Minuten vor; im Vorfeld promoteten die beiden Schauspieler den Kinofilm für die US-Presse in Salzburg.
2002, also vor zehn Jahren, wurde vom Wirtschaftsressort des Landes Salzburg die Förderung für kommerzielle Filmproduktionen ins Leben gerufen und die "Filmlocation" in der StandortAgentur Salzburg eingerichtet. Man darf sie nicht verwechseln mit der Filmförderung, die vom Kulturressort ausgeht.
Die steigende Zahl der internationalen Einreichungen von Filmprojekten belegt, dass Salzburg – nicht zuletzt auch durch die begleitenden Services der StandortAgentur Salzburg im Location Management – ein begehrter Film-Produktionsort für die Zukunft geworden ist.
„Wir haben in den vergangenen zehn Jahren 82 Filmprojekte gefördert. Die in Salzburg aufgrund der Filmprojekte getätigten direkten und indirekten Ausgaben übertrafen die Fördergelder um ein Vielfaches. Wir stellten rund sechs Millionen Euro aus dem Budget bereit, dem stehen ca. 24 Millionen Euro an Wertschöpfung am Standort Salzburg gegenüber. Insofern war die Filmförderung Salzburg bis jetzt eine Erfolgsgeschichte", zieht Wilfried Haslauer Bilanz.
Die Filmlocation ist erste Anlaufstelle für Filmemacher und unterstützt diese bei Behördenkontakten, leistet Netzwerkmanagement oder vermittelt filmtechnische Dienstleistern. Die kommerzielle Filmförderung verfolgt sowohl touristische als auch wirtschaftliche Ziele. Die steigende Zahl der internationalen Einreichungen von Filmprojekten belegt, dass Salzburg – nicht zuletzt auch durch die begleitenden Services der StandortAgentur Salzburg – ein begehrter Film-Produktionsort für die Zukunft geworden ist.
In dem Pressegespräch am Dienstag war Erol Sander mit von der Partie. Der Schauspieler hat schon zwölf Mal hier gedreht, unter anderem in sechs Folgen der TV- Serie "Die Alpenklinik", die in Lofer gedreht wurden. Gerne nach Salzburg kommen die TV-Produktionsfirmen "Lisa Film" und "Mona Film". Neben den Folgen der "Die Alpenklinik", die sich die beiden Produktionsfirmen untereinander aufteilten, sind unter anderem die "Weißblauen Wintergeschichten 2" (Lisa Film, Drehorte in St. Gilgen, Lofer, Gastein und Obertauern, Produktionsjahr 2006) oder "Die Liebe kommt mit dem Christkind" mit Erol Sander, Valerie Niehaus und Peter Weck in den Hauptrollen (Mona Film, Drehorte in St. Gilgen und Bad Ischl, Produktionsjahr 2010) einem großen deutschsprachigen Publikum bekannt. (Landeskorrespondenz)