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Zuckerhut und Kapuzinerberg

FORUM BRASIL  / 6. BRASILIANISCHE FILMFESTSPIELE

30/11/10 „Eine authentische - die brasilianische - Seite Brasiliens zeigen“, ist das Anliegen der „Brasilianischen Filmfestspiele“. Von 1. bis 4. Dezember stehen die Weltstädte Salvador da Bahia, Rio de Janeiro und Brasilia im Mittelpunkt von Filmvorführungen, Diskussionen und Vorträgen. Studierende des Fachbereichs Romanistik haben einen Kurzfilm über Stefan Zweig in seiner Exilstadt Rio de Janeiro gedreht, mit dem das Festival eröffnet wird.

altSchon in den frühen Vierzigerjahren sprach Stefan Zweig vom größten Staat Südamerikas als dem „Land der Zukunft“. Heute, fast siebzig Jahre später, scheint diese Bezeichnung aktueller den je: Brasilien in fett gedruckten Lettern im Wirtschaftsteil der Tageszeitung, Brasilien in Reportagen über gigantische Bauprojekte für 2014, Brasilien, Lula und die olympischen Spiele in aller Munde.

Doch was, von den durch Europa und Nordamerika forcierten Klischees einmal abgesehen, wissen wir Europäer wirklich über dieses Land, seine Menschen und ihre Kultur? Die heuer bereits zum sechsten Mal stattfindenden Brasilianischen Filmfestspiele „Forum Brasil“ bieten eine besondere Möglichkeit, mehr über Stefan Zweigs „Land der Zukunft“ zu erfahren, so die Veranstalter.

Im Mittelpunkt stehen die Produktionen der drei führenden universitären Filmschulen Brasiliens: São Paulo, Rio de Janeiro und Porto Alegre und, inhaltlich, drei „Hauptstädte“: Salvador da Bahia, Rio de Janeiro und Brasilia, das in diesem Jahr sein 50jähriges Gründungsjubiläum feiert. In einer Reihe von Kurz-, Dokumentar- und Spielfilmen beleuchten die jeweiligen Regisseure diese Städte aus den verschiedensten Richtungen und Blickwinkeln. „Die Auswahl und die Aktualität der Filme wären selbst für altBrasilien etwas besonderes, für Europa – und noch mehr für Salzburg – sind sie in jeder Hinsicht einzigartig“, so die Veranstalter.

Auch eine brasilianisch-österreichische Koproduktion steht wieder auf dem Programm.

Wie kommt es dazu? Vor drei Jahren übernahm  Eloide Kilp, Professorin am Fachbereich Romanistik, Organisation und Leitung der Filmfestspiele. Sie initiierte den Drehbuchworkshop „Oficina de Roteiro“. Seither ist jedes Jahr ein literarischer Kurzfilm entstanden. Das Interesse heuer galt Stefan Zweig in seiner Exilstadt Rio.

Im ersten Teil des Workshops drehten Österreichische Austausch-Studenten im frühen Herbst in Rio an Originalschauplätzen. Der zweite Teil fand nun Ende November am Fachbereich Romanistik der Universität Salzburg statt: Studierende des Studiengangs Bachelor Portugiesisch haben den 15minütigen Kurzfilm zu Stefan Zweig in Brasilien gedreht und geschnitten. Workshopleiter, Regisseur und Drehbuchautor ist, wie schon in den beiden Jahren zuvor, der aus Rio de Janeiro stammende Regisseur und Produzent Eduardo Nunes, der für seinen Kurzfilm „Terral“ etliche nationale und internationale Preise erhalten hat.

Auch heuer stand das Filmprojekt also wieder ganz im Zeichen der Literatur: „Rechtzeitig zum Abschluss des aktuell veranstalteten Stefan-Zweig-Festes, darf man sich auf einen Kurzfilm zum Thema ‚Stefan Zweig und Brasilien’ freuen“, so die Veranstalter. „Eine Gelegenheit zu einer authentischen und besonderen Reise mit dem österreichischen Meister der Novelle.“ Präsentiert wird der Film im Rahmen der Eröffnung des Festivals am Mittwoch (1.12.) um 18 Uhr im Senatssaal der Universität Salzburg (Kapitelgasse 4).

Das Programm des Festivals „Forum Brasil“ wird durch eine Reihe von Vorträgen und Debatten rund um die brasilianische Filmlandschaft ergänzt. Referenten sind u.a. Cezar Migliorin, Professor für Filmwissenschaften an der Universidade Federal Fluminense in Rio de Janeiro, oder Maria Lívia do Nascimento, Sozialpsychologin mit Schwerpunkt bei den Medien Lateinamerikas. (dpk/Barbara Klingersberger)

Das „Forum Brasil“ findet vom 1. bis zum 4. Dezember im Mozartkino und in Räumlichkeiten der Universität statt. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Detaillierte Programmvorschau www.uni-salzburg.at
Bilder: Forum Brasil

 

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