Alpinismus kommt von Alpen
BERGFILMFESTIVAL „ABENTEUER BERG - ABENTEUER FILM“
24/11/10 Salzburgs „Alpine Festspiele“ stellen die landschaftliche und kulturelle Vielfalt des Alpenraums in den Mittelpunkt des 17. Salzburger Bergfilmfestival vom 24. November bis 10. Dezember. Eine Fotoausstellung widmet sich „Bäuerlichen Kulturlandschaften im alpinen Raum", auch der Dialektatlas „Arge Alp" wird präsentiert.
Der Bischofshofener Albert Precht hat mehr als eintausend Erstbegehungen absolviert und heuer für seine Leistungen den King Albert Award erhalten, eine der bedeutendsten Auszeichnungen im internationalen Alpinismus. Albert Precht hält heute Mittwoch (24.11) um 19 Uhr im Filmkulturzentrum das Kino den Vortrag „Tausendundein Weg - Wildes Kreta" und eröffnet damit das 17. Bergfilmfestival, bei dem die heimischen Alpen im Mittelpunkt stehen werden.
Warum? Das Bundesland Salzburg hat Mitte Juni dieses Jahres für ein Jahr den Vorsitz der „Arbeitsgemeinschaft Alpen", ARGE ALP, übernommen. Das nahem Michael Bilic und sein Team zum Anlass, die heimatliche Bergwelt in den Mittelpunkt des Festivals zu stellen.
Geplant ist eine Fotoausstellung zum Thema „Bäuerliche Kulturlandschaften im alpinen Raum" und ein eigener Filmschwerpunkt zum Thema „Leben und Lebenswelten im alpinen Raum". Außerdem wird der von der Arge Alp in Auftrag gegebene und vom Salzburger Sprachwissenschafter Hannes Scheutz erstellte Dialektatlas „Arge Alp" vorgestellt.
Bergwandern im Ostalpenraum, die Eisenwege der Dolomiten, Bergsteigen in den Westalpen sowie die Alpen aus der Luft sind die Themen der drei Arge Alp Vorträge zum Festivalmotto „Alpinismus kommt von Alpen".
Der Schladminger Bergführer und Fotograf Herbert Raffalt will dem heimischen Publikum neue Blickwinkel auf die heimatliche Bergwelt und den Salzburger Alpenweg eröffnen. Der Südtiroler Christian Ladurner, Autor mehrerer Klettersteigführer spricht über die Eisenwege Südtirols.
Für die Westalpen und die Schweizer Arge Alp-Regionen kommt der international erfolgreiche Spitzenalpinist Norbert Joos erstmals nach Salzburg: Der renommierte Höhenbergsteiger stellt mit der „Grenztour Graubünden" einen wesentlichen Teil der Schweizer Bergwelt vor. Aus der Vogelperspektive berichten Christian Maurer und Thomas Theurillat: Sie waren 2009 das Siegerteam des „vermutlich schwierigsten Paragleiter-Wettkampfes der Welt“, so die Veranstalter: Sie erzählen bei ihrem Vortrag über die „X-Alps 2009, wie es wirklich war...". Zwei Hommagen an den Alpenraum präsentieren der oberösterreichische Bergführer Hans Thurner und der Salzburger Geograph und Alpinist Peter Schatzl.
„Aber auch Liebhaber des historischen und aktuellen Spitzenalpinismus sowie Trekkingfans kommen nicht zu kurz“, so Festivalleiter Bilic: Der Erstbesteiger des Dhaulagiri, Kurt Diemberger, widmet sich in seinem Vortrag dem 8167 Meter hohen Himalaya-Riesen und der Erstbesteigung vor fünfig Jahren. Im Mittelpunkt des Abends „Im Vakuum der Zeit" mit dem Berchtesgadener Spitzenalpinisten Thomas Huber stehen Erlebnisse in den Dolomiten, der Antarktis und dem Karakorum. Huber sucht „die Einheit von Geist und Körper“ und findet „diese seltenen Momente, dieses Vakuum der Zeit in den Glücksmomenten der Bergsteigerei“. Fredl Zitzenbacher aus Schwarzach und Richard Pirngruber aus Salzburg pilgerten nicht, sonder joggten über den Jakobsweg.
Trotz so vieler Vorträge stünden beim Bergfilmfestival natürlich auch heuer rund dreißig Filme im Mittelpunkt, so Michael Bilic. 45 Tage, 600 Kilometer zu Fuß, elf Tage in der Wand, vier Männer, eine Frau: Die vorwiegend belgischen Spitzenalpinisten Nicolas Favresse, Sean Villanueva, Olivier Favresse, Stephane Hanssens und Silvia Vidal begeben sich in „Asgard Jamming“ auf eine Kletterexpedition in die kanadische Arktis nach Baffin Island.
John Silvester ist ein Pionier des Paragleit-Sports, vor allem wenn es darum geht in extreme Höhen aufzusteigen, teilweise erreicht er dabei Höhen von über 7.000 Meter. Der Film „Birdman of the Karakorum“ ermöglicht dem Publikum einen Blick auf die Ketten des Karakorum aus der Vogelperspektive. Dieser wohl kühnste Film über das Gleitschirmfliegen wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.
Mit „Himalaya, le chemin du ciel“ zeigt die Ethnologin Marianne Chaud berührende und einfühlsame Einblicke in das Leben des achtjährigen, Mönches Kenrap. So wie er leben viele Kindermönche in den buddhistischen Klöstern im Himalaya. Kenrap wurde auf eigenen Wunsch im Alter von fünf Jahren von seiner Familie ins Kloster gebracht.
„Sherpas - die wahren Helden am Everest“: Der durch die interkulturelle Zusammenarbeit von einem Schweizer und einem nepalesischen Filmteam in fünfjähriger Arbeit entstandene Dokumentarfilm beobachtet - aus der Sicht der Sherpas - eine Expedition, vorwiegend mit Schweizer Teilnehmern unter der Leitung des erfahrenen Bergführers Kari Kobler. (Das Kino/dpk-klaba)