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Der Kinoleinwandgeher

DAS KINO / FILMCLUB / DICHTER.LEBEN

09/11/10 Das Salzburger Filmkulturzentrum „Das Kino“ veranstaltet bis April 2011 ein Mal im Monat in Zusammenarbeit mit dem Literaturforum Leselampe einen „Filmclub“ mit biographischen Filmen über Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Zum Auftakt „Josef Winkler. Der Kinoleinwandgeher“.

alt„In meiner Formulierphase stoße ich jeden Tag schreibend an die Grenzen meiner Möglichkeiten, bleibe vor einer Mauer, die ich durchbrechen möchte, stehen und schinde meinen Schädel blutig, sagt Josef Winkler, österreichischer Autor und Büchner-Preisträger. Der 2009 gedrehte Film von Michael Pfeifenberger  ist ein cineastischer Essay, der uns durch Österreich, Mexiko und Indien in die Welt der „Erinnerungsbilder“ Winklers einführt. Wir hören eine Montage von Gedanken und Zitaten von Josef Winkler, und wir sehen eine Flut an Impressionen von den Reise-Schauplätzen, wobei es immer um die Themen Kirche, Homosexualität, die Enge der Provinz und den Tod geht: „Wenn mich im Kärntner Drautal nicht so viele Menschen verachten und hassen würden, hätte ich mir längst schon den Garaus gemacht, aber denen den Gefallen tun?“

Seit einigen Jahren hat das Genre der Biographie auch im Film Konjunktur. Die meisten Individuen, deren Lebensgeschichten nachgezeichnet werden, kommen dabei entweder aus dem Bereich der Politik – oder sie sind Künstlerinnen bzw. Künstler. Manfred Mittermayer arbeitet am Ludwig-Boltzmann-Institut für Geschichte und Theorie der Biographie und er ist Kurator der neuen Filmclub-Reihe „Dichter.Leben“. Das Spektrum ist breit: Es reicht von „Biopics“ („biographical pictures“), die oft den bekannten Handlungsmustern des Spielfilms folgen, bis zu experimentellen Annäherungen an die Denk- und Schreibwelt von Autorinnen und Autoren. Zu jedem Film gibt es eine Einführung von Manfred Mittermayer und am Eröffnungsabend am Mittwoch, 10. November um 19.30 Uhr) auch ein Gespräch mit dem Regisseur des Films, Michael Pfeifenberger.

Im Mittelpunkt der Reihe stehen zunächst drei deutschsprachige Schreibende: Josef Winkler, Friederike Mayröcker und Rolf Dieter Brinkmann. Dann folgen drei Repräsentanten der nicht-deutschsprachigen Literatur: Jane Austen, Leo Tolstoi und Virginia Woolf. Die Filme handeln oft nicht nur von Einzelpersonen, sondern auch von den Beziehungen, in denen sie stehen: etwa zwischen Lebenspartnern, die beide schreiben und ihren Platz in der Literaturgeschichte haben.

Beginn der Reihe „Dichter.Leben“ am Mittwoch, 10. November um 19.30 Uhr. – www.daskino.at
Bild: stadtkino

 

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