Zehn Jahre und aus
FILM:RISS
28/10/10 Vom 8. bis 13. November wird in Salzburg film:riss, das studentische Filmfestival stattfinden: Es wird gefeiert, mit Peter Morgan hat man einen namhaften internationalen Gast. Und dann aber: Schluss mit dem Festival, das Salzburgs cineastisches Kulturleben deutlich bereichert hat.
film:riss wird 10 Jahre alt - und findet damit auch seinen Schlusspunkt. "Das Festival hat in den Rahmenbedingungen, in denen es stattfindet, die entsprechende Umsetzung, aber auch seine Grenzen gefunden", erklären die Veranstalter. Deshalb haben sie entschieden, nach zehn Jahren das Festival des studentischen Films in dieser Form nicht weiterzuführen.
Geplant ist eine neue Initiative, die das Junge Kino aus Österreich fokussiert. "Wir werden nach dem Festival bekannt geben, in welche Richtung sich film:riss bewegen wird", meinen die Festivalveranstalter Dominik Tschütscher und Katja Jäger.
Zum 10-Jahres-Jubiläum wird der bislang prominenteste Festivalgast erwartet: Peter Morgan, derzeit einer der profiliertesten Drehbuchautoren des westlichen Kinos. Der gebürtige Londoner schrieb die Drehbücher zu "The Queen" (2006), "Frost/Nixon" (2008) und auch zum neuen Film von Clint Eastwood, "Hereafter" (2010). Für seine Drehbücher erhielt er viele Auszeichnungen, u.a. Oscar-Nominierungen und einen Golden Globe. Peter Morgan wird am Freitag, 12. November beim Workshop der Drehbuchwerkstatt zu Gast sein und am Freitagabend um 18.30 Uhr auf der Universität für ein Gespräch zur Verfügung stehen.
film:riss begann 2001 als kleine Werkschau der Salzburger Ausbildungsstätten, wurde 2005 zum nationalen Filmfestival ausgeweitet und entwickelte sich seither zur wohl wichtigsten Präsentationsplattform für das junge heimische Filmschaffen in seiner ganzen Breite: ob experimentell, dokumentarisch oder fiktional, ob kurz oder lang. Vom 8. bis 13. November 2010 werden im Das Kino (Eröffnung), in den KoWi-Hörsälen der Universität (Wettbewerbsprogramme) und im Jazzit (Präsentation der Siegerfilme) rund sechzig Filme zu sehen sein, die das studentische Filmschaffen des Landes repräsentieren.
Eröffnet wir das Festival am 8. November mit dem neuen Dokumentarfilm über die Protestbewegung vom vergangenen Herbst: "#unibrennt - Bildungsprotest 2.0". Der Film wurde von der AG Doku des Audimax in Wien und der coop99 Filmproduktion aus über 900 Stunden gesammelten Material kompiliert. Der Film wird beim film:riss-Festival als Salzburg-Premiere zu sehen sein. Die Bildungsproteste sind auch Thema im Sonderprogramm "#unibrennt - ein Jahr danach": Am Donnerstag, 11. November, sind fünf weitere Arbeiten von Studierenden zur Protestbewegung zu sehen, mit anschließender Diskussion über die Bewegung und ihrer Filme.
Zwischen 9. und 12. November finden auf der Universität Salzburg die Wettbewerbsprogramme sowie die Workshops und Sonderprogramme statt. 33 Filme sind in den Wettbewerbs- und Panoramaschienen der Kategorien Doku, Fiktion und Kunstfilm zu sehen. Die besten Studentenfilme erhalten die mit 1000 Euro dotierten Bundesländerpreise, gestiftet von den Kulturabteilungen Burgenland, Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Vorarlberg und Wien.
Insgesamt werden beim Festival Preise im Wert von über 7000 Euro vergeben, darunter der Förderpreis „Arbeitswelten“ der Arbeiterkammer Salzburg und der Hubert-Sielecki-Preis für den besten Animationsfilm.
Für das beste Drehbuch, das für den Workshop der Drehbuchwerkstatt Salzburg eingereicht wurde, sind 1000 Euro ausgeschrieben. Für diesen spec_script-Award wurden in diesem Jahr 214 Stoffe eingereicht. Weitere Programmpunkte sind ein Workshop zur Filmfinanzierung/-produktion sowie das Jubiläumsprogramm "film:riss x 10", in dem zehn Menschen, die eng mit dem Festival verbunden sind, ihren Lieblingsfilm aus zehn Jahren Festivalzeit präsentieren.