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Licht ins Rassen-Dunkel

HAUS DER NATUR

14/09/10 Die vom Direktor des Salzburger "Hauses der Natur", Norbert Winding, nach seinem Amtsantritt initiierte wissenschaftliche Aufarbeitung der Vergangenheit des Hauses kann gezielt angegangen werden.

Für die wissenschaftliche Aufarbeitung zeichnet der renommierte Historiker Robert Hoffmann verantwortlich. Der an der Salzburger Paris-Lodron-Universität lehrende und forschende Wissenschafter hat bereits 2007 im Auftrag der Stadtgemeinde Salzburg ein umfassendes Gutachten über die Aktivitäten des ehemaligen Direktors Prof. Eduard Paul Tratz als Teil des "Ahnenerbes" der SS 1938-1945 erstellt.

Eine umfassende wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte des "Hauses der Natur" ist schon längere Zeit ausständig. Landeshauptfrau Burgstaller sieht darin einen überfälligen Schritt. "Das Haus der Natur ist seit dem Umbau und der Wiedereröffnung im Juni 2009 ein innovatives und modernes Museum. Das erfordert nicht nur eine moderne Gestaltung und Konzeption, die sich an zeitgemäßen Museumskonzepten orientiert, sondern auch eine Offenheit der eigenen Geschichte gegenüber. Ich bin sehr froh, dass wir nun - gemeinsam mit Direktor Winding - einen weiteren wichtigen Schritt setzen können", begründet die Landeshauptfrau die Initiative, eine ressortübergreifende Finanzierung der wissenschaftlichen Aufarbeitung sicherzustellen. Gelder kommen nämlich aus ihrem Ressort sowie aus jenen von David Brenner (zuständig für Finanzen und Kultur) sowie Wilfried Haslauer, in dessen Zuständigkeit die Landesmuseen fallen.

"Es freut mich ganz persönlich, dass nun der Startschuss für dieses wichtige Projekt gefallen ist", so LHStv. David Brenner. Er setze sich seit vielen Jahren für eine vorbehaltlose Untersuchung der NS-Vergangenheit und eine ehrliche Darstellung der geschichtlichen Fakten ein. "Sowohl bei der Rückgabe von Nazi-Raubkunst, als auch bei diesem Projekt geht es um historische Gerechtigkeit. Gerade die Naturwissenschaften als vermeintlich absolute Wissenschaft wurde oft ideologisch instrumentalisiert und missbraucht. Daher ist diese Aufarbeitung wichtig. Und nicht zuletzt sagt die Art und Weise, wie ein Land und seine Institutionen mit der Geschichte umgehen, auch viel über das eigene Selbstverständnis und die Zukunft aus."

Als ein Ergebnis des Forschungsprojektes soll Ende 2011 ein umfassender wissenschaftlicher Sammelband über die Geschichte des "Hauses der Natur" erscheinen. (LK)

Zur Glosse {ln:Gläserner Mensch, gläsernes Museum}

 

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