Natur und strenge Abstraktion
SALZBURG MUSEUM / SCHENKUNG M. E. PRIGGE
27/03/17 Vor zehn Jahren, am 26. März 2007, ist Maria Elisabeth Prigge gestorben. Als Schenkung erhielt das Salzburg Museum nun einen Teil vom Nachlass der Salzburger Künstlerin. Auch das MUSA (die Sammlung zeitgenössischer Kunst der Kulturabteilung der Stadt Wien) und das Museum Liaunig (Neuhaus im Kärntner Drautal) wurden bedacht.
Alle drei Institutionen waren schon zu Lebzeiten mit Elisabeth Maria Prigge verbunden. In den vergangenen Monaten wurde der Nachlass von diesen drei Institutionen gemeinsam mit Thomas Schönemann, dem langjährigen Lebensgefährten der Künstlerin, gesichtet. Damit werde eine repräsentative Dokumentation des künstlerischen Gesamtwerks durch drei österreichische Museen sichergestellt, heißt es.
M. E. Prigge wurde 1949 in Bischofshofen geboren. 1990 bis 1997war sie im Vorstand des Salzburger Kunstvereins. Als Pädagogin war sie unter anderem Dozentin für experimentelle Grafik an der Internationalen Sommerakademie Salzburg. Das „Vokabular“ für ihre abstrakte Formensprache lieferten ihr Landschaften in Irland und Island oder auf Fuerteventura, wo sie ab 1987 ein Atelier hatte und dort regelmäßig arbeitete.
„Es kommt mir nicht darauf an, dass der Betrachter konkret erkennt, was ich beim Zeichnen empfunden habe. Ich freue mich, wenn er seine eigene Interpretation findet.“ Das sagte sie in einem Gespräch mit Otto Breicha. Rasch fand M. E. Prigge zu einer abstrakten Formensprache, wobei sie in den 1980er Jahren das Neoexpressive ebenso interessierte wie die zeichenhafte Umsetzung des Malprozesses selbst. Reduktion in der Farbe, aber auch in der Form auf wenige und charakteristische Zeichen, Chiffren sowie archetypisch wirkende Symbolen zeichnete ihre Arbeiten ab den 1990er Jahren aus.
Das Werk der vielseitigen Künstlerin, die in ihrer frühen Zeit als Druckgraphikerin mit dem Japaner Yoshi Takahashi zusammenarbeitete, umfasst Malerei, Zeichnung, Druckgrafik und Installationen. Auch LandArt war ein Thema für sie.
Im Salzburg Museum wurde sie schon bald nach ihrem frühen Tod, in den Jahren 29009/2010 gewürdigt, indem man ihr einen Raum in der Präsentation „Salzburg persönlich“ widmete. (Salzburg Museum/dpk)