Die neu geformte Landschaft
NEUHAUSEER KUNSTMÜHLE / LASZLO PRIHODA
06/07/10 Im März vorigen Jahres ist der ungarische Maler Laszlo Prihoda (geboren 1929) gestorben. An ihn, dessen Hauptinteresse der Landschaft galt, erinnert in dieser Woche noch (bis 10. Juli) eine Schau in der Neuhauser Kunstmühle.
Laszlo Prihoda - Vor- und Zuname spiegeln die nationalen Spannungen, denen der in Pressburg geborene Maler ausgesetzt war. Ein ungarischsprachiges Gymnasium hatte er besucht, dann in Prag zwei Jahre lang Bildhauerei studiert. Es war eine Jugend nicht ohne Repressalien seitens der slowakischen Mehrheitsbevölkerung (in der gegenwärtigen Lage laufen immer die Ungarn als die Bösen).
Prihoda schrieb auch Gedichte und "malte so mit farbigen Worten seine Gefühle". 1956 floh der Künstler nach Österreich, beendete hier sein Studium an der Angewandten. Er war, wenn man will, ein Wertkonservativer und sa sein Lebensziel nach eigenen Worten darin, "gegen die Befehlsmacht des Zwanges der Hässlichkeit zu kämpfen".
Laszlo Prihodas vorwiegendes Interesse gilt der Landschaft, die er als Gegengewicht zum "technischen Grau" des Alltages für lebenswichtig erachtete. Die oft einige Jahrzehnte alten Bilder überraschen heute durch eine in der Wahl der Mittel begründete Leuchtkraft. Sein bevorzugtes Medium war Eitempera, die er sich auch selbst herstellte.
Prihoda gestaltete nicht nach der Form, sondern baute seine Landschaften aus dem Chroma auf. Natur als gestaltetes Farberlebnis. Prihoda selbst beschrieb seine Malerei als wenig konstruiert, sondern als eine spontane, in der jeweiligen Situation improvisierte. Er zerlegte das Beschaute, setzte es intuitiv wieder zusammen und trachtete so danach, "das Fließen der Dinge spontan darstellen" zu können. In dieser Auseinandersetzung mit der Natur fand Prihoda seine eigenen Strukturen, Ordnungen und Farbrelationen.