Einfach analog kreativ sein
HINTERGRUND / FACHHOCHSCHULE / BILDENDE KUNST
27/05/10 Man würde von den Studierenden ja eher Arbeiten in neuen Medien-Techniken erwarten. Aber heute, Donnerstag (27.5.) abends stellen sie sich in ganz konventionellen bildnerischen Techniken vor.
Entstanden sind all die Arbeiten im Fach „Material & Ausdruck“. Für Karin Mairitsch, Absolventin der Akademie der Bildenden Künste und Vizerektorin der Fachhochschule, ist das Vertrautsein mit Pinsel und Zeichenstift Voraussetzung für die spätere Arbeit am Computer: „Unsere Studierenden sind typische Vertreter der digitalen Generation. Vielen ist der Umgang mit tradtionellen Materialien fremd“, sagt Karin Mairitsch.
Es sei eben eine Tatsache, dass nach wie vor jeder gestalterische Prozess „mit einer zumeist leeren, weißen Fläche beginnt“. Den jungen Kreativen stünden beim analogen Arbeiten eben keine Hilfsmittel zur Verfügung. „Es gibt keine Rückgängig-Funktion, keine Zwischenspeicherung oder Versionsarchivierung, keine vorgefertigten Routinen,
kein Retuschieren und man muss lernen, Mut und Geduld zu haben. Farbe braucht Zeit zum Trocknen, Bilder brauchen den Mut sich zu entscheiden, wann es fertig gestellt ist.“
Unterstützt von der Salzburger Galerie Altnöder und vom Verein Salzburg Süd stellen die Studierenden am 27. Mai ihre Grafiken und Malereien bei der Ausstellung „bildraum“ der Öffentlichkeit vor. Sie stellen sich damit auch dem Urteil der Besucher. „Das Feedback ist eine wichtige Positionsbestimmung“, sagt Karin Mairitsch. „Jeder Gestalter sollte erfahren können, wo er steht.“ (FHS/dpk-krie)