Warum eigentlich Kunst produzieren?
INTERNATIONALE SOMMERAKADEMIE FÜR BILDENDE KUNST
23/01/17 Trotz der größer werdenden Anzahl an Akademien bangt die Salzburger Einrichtung nicht um Interessen von Seiten der Studierenden. Ein internationales Netzwerk und der in Jahrzehnten erworbene Ruf – gerade in Bezug auf die kreative Atmosphäre während der Kurswochen – halten das weltweite Interesse wach.
Von Werner Thuswaldner
Hildegund Amanshauser, die Leiterin der Sommerakademie für Bildende Kunst, informierte heute Montag (23.1.) über das Kursprogramm dieses Jahres. Kulturlandesrat Schellhorn betonte das nachdrückliche Interesse des Landes an dieser Einrichtung. Ihn persönlich begeistere daran, dass hier nicht nur gelehrt werde und eine vielfältige Begegnung von Künstlerinnen und Künstlern aus vielen Ländern der Welt stattfinde, sondern auch jeden Sommer eine lebhafte Debatte über Kunst stattfinde.
Für diesen Sommer lautet das Motto: „Warum Kunst produzieren?“ Die Kunst müsse sich Fragen zur Motivation ihres Tuns stellen, findet Hildegund Amanshauser. Die Spanne reiche von einer Kunst, die in die Gesellschaft hineinwirken wolle, bis zu Kunst, die sich auf sich selbst zurückziehe. In einer unübersichtlich gewordenen Welt wünsche man sich einen Bereich, den man selbst beeinflussen und gestalten könne.
In einer vielfältigen Reihe von Kunstakademien gelinge es der Salzburger Institution gut, seine Position zu verteidigen Man spreche kunstbegeisterte Laien an ebenso wie professionelle Künstler und Menschen, die sich auf eine künstlerische Laufbahn vorbereiten. Für Salzburg spricht die Auswahl hervorragender Lehrender, die in der Regel nur hier unterrichten. Darunter sind auch Künstlerinnen und Künstler, die ihre Eignung als Lehrende erproben wollen.
Die Sommerakademie dauert sechs Wochen – vom 17. Juli bis 26. August –, die meisten der 18 Kurse laufen über vier Wochen. Sie finden auf der Festung, im Künstlerhaus (Schmuck mit Mark Monzo) und im Kiefer Steinbruch Fürstenbrunn statt, wo Andreas Lolis den Kurs für Steinbildhauerei leitet. Etwa 300 Studierende aus 50 Ländern kommen jedes Jahr nach Salzburg. Viele nützen das Angebot für Aufenthalts und Reisestipendien. Die meisten Stipendien stiftet der Freundeverein. Aber auch Stadt, Land und Bund stellen über ihre Subventionen hinausgehend Stipendien zur Verfügung.
Einen Schwerpunkt bildet die Malerei. Sieben Kurse werden dafür eingerichtet. Die Lehrenden sind: Melissa Gordon, Bernahrd Martin, Till Megerle Paulina Olowska, Tex Rubinowitz, Aisha Khalid und Mark van Yetter. Weitere Kurse sind der Druckgraphik, dem analogen Film und dem Blogging gewidmet. In dem Lehrgang „Kuratorische Theorie und Praxis“ soll vermittelt werden, wie eine künstlerische Institution, etwa ein Ausstellungsbetrieb, aufgebaut und organisiert werden kann. Auch „Schreiben über Kunst“ kann an der Sommerakademie gelernt werden.