Gas geben, abheben
KLEINES THEATER / SPIELZEIT 2015/16
22/09/15 „Alfred kommt in eine Lebenskrise und zieht kurz vor seinem 40. Geburtstag zurück zu seiner 70-jährigen Mutter. Natürlich nur, um ihr im Alter beizustehen“, sagt Regisseur Michael Kolnberger und lacht. Er inszeniert als Salzburger Erstaufführung das Stück „Regina Madre“ von Manlio Santanelli. „Im Prinzip geht es dann darum, wer besser im Erzählen von Lügenmärchen ist.“
Von Heidemarie Klabacher
Premiere hat die Komödie aus der Feder des Neapolitaners Santanelli in einer Produktion des „Theater direkt“ am 3. November. Näher liegen die Premieren des ersten Salzburger „Tagebuch Slam“ und der Komödie „Rendezvous für Spätzünder“.
Die allererste Produktion der neuen Spielzeit hat heute Dienstag (22.9.) im Kleinen Theater Premiere: „Viele Künstler, die normal in größeren Häusern, mit mehr als 150 Plätzen spielen, treten immer wieder auf der Bühne des Kleinen Theaters auf. Gleich zu Beginn der Saison wird heuer aufgetrumpft: Django Asül eröffnet das Theaterjahr mit einem ‚Boxenstopp’. Darauf sind wir schon stolz!“, sagt Edi Jäger, Mitglied im künstlerischen Leitungsteam des Kleinen Theaters. Django Asül, „Niederbayer mit türkischer Abstammung“ präsentiert Klassiker aus den zwei Jahrzehnten seiner rasanten Karriere: „Garantiert mautfrei!“
„Besonders gespannt sind wir auch auf den ‚Tagebuch Slam’ am 7. Oktober. Zum ersten Mal findet ein Slam dieser Art in Salzburg statt!“ Hierbei rückt das Publikum in den Fokus des Geschehens. Diana Köhle, die Initiatorin erzählt: „Meine jüngste Teilnehmerin war 15, die älteste Neunzig. Der Slam ist generationsübergreifend und sehr privat. Die intime Atmosphäre des Kleinen Theaters passt perfekt dafür!“
Das „Miluna Theater“ probe in der Regie von Mirek Polatynski bereits eifrig an der deutschsprachigen Erstaufführung der Komödie „Rendezvous für Spätzünder“, so das Kleine Theater. Premiere ist am 29. Oktober. „Die Geschichte hat alles, was eine romantische Komödie haben sollte. Sie ist klug, sexy und vor allem sehr lustig.“ Dafür sorgt der Plot von Norm Foster: Valy ist seit sechs Jahren geschieden und ohne Sex. Ihre beste Freundin Nina setzt in ihrem Auftrag eine Annonce in die Zeitung, auf die Andy antwortet. Man vereinbart ein Blind Date. Um die Situation zu entschärfen, bringt Valy Nina mit, und auch Andy kommt mit seinem besten Kumpel Matt… „Ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit mit Heide Maria Hager, Thomas Peschke und Daniela Zähl“, sagt der Schauspieler Jurek Milewski.
Weiters auf dem Programm stehen Clownerie mit TRIS, ein Abend der Salzburger Stier-Preisträger Christoph Spörk, Martin Walsers Drama „Die Zimmerschlacht“, Kabarett- und Konzertprogramme sowie zahlreiche Wiederaufnahmen.
Wie geht es dem Kleinen Theater sonst? Kartenverkauf? „Wir haben uns leicht gesteigert, von 73 auf 74 Prozent. Ausgedrückt in Ticketzahlen entspricht das 1034 Karten mehr!“, freut sich der Obmann Peter Blaikner. 20.105 Zuschauer haben im Theaterjahr 2014/15 eine oder mehrere der insgesamt 205 Vorstellungen besucht.
Das liebe Geld? Stärkster Subventionsgeber ist nach wie vor die Stadt Salzburg mit 90.000 Euro, vom Land Salzburg erhält das Kleine Theater seit heuer tausend Euro mehr und somit 58.500 Euro. Zudem gab es, für die Dreißg-Jahr Feier und auch für Investitionsförderungen, finanzielle Zuckerl von beiden Seiten: 10.000 Euro vom Land und 5.000 Euro von der Stad Salzburg.