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Und wieder schau'n die Hausgeister raus

SCHAUSPIELHAUS / DAS HAUSGEISTERHAUS

25/11/14 „Aus einem Hausgeisterhaus schau’n die Hausgeister raus…“ Und jeder kann sie sehen – und sie schauen genauso aus, wie sie ausschauen sollen! Die Neuauflage des Musical-Klassikers vertraut ganz der Wirkung des – noch immer hinreißenden Stücks – und der Imaginationskraft von Kindern und Nicht-Kindern.

Von Heidemarie Klabacher

Vor zwanzig Jahren hatte das „Ur-Hausgeisterhaus“ von Peter Blaikner und Cosi M. Goehlert Premiere im Schauspielhaus, das damals noch „Elisabethbühne“ geheißen hat. Wie in einem andern Leben kommt einem das heute vor - und zwanzig Jahre sind ja auch nicht Nichts. Am Hausgeisterhaus sind die Jahre freilich spurlos vorüber gegangen. Wie jedes Märchen, das diesen Namen verdient, braucht ein „Klassiker“ wie das Hausgeisterhaus von Haus aus nur ein Haus voll fröhlicher Kinder - und sonst nichts. Regisseurin Daniela Meschtscherjakov vertraut ganz dem Stück und der Begeisterung und Imaginationskraft der Kinder und Nicht-Kinder.

Sie bleibt ganz am Stück – was man ja „heutzutage“ schon als Besonderheit erwähnen darf. Da wird, nicht wie beim Ritter Camenbert vor einigen Jahren, dem ohnehin reichhaltigen bunten Geschehen ein zusätzliches Regiekonzept samt gedanklichem Überbau aufgepfropft. Das hat den Erwachsenen damals sehr gefallen, war für die neue Kindergeneration mehr als unnötig.

Das „Hausgeisterhaus“, in das Daniela Meschtscherjakov zusammen mit dem Bühnenbildner Vincent Mesnaritsch einlädt, ist simpel. Genauer gesagt: Es ist die Bühne des „Geizigen“ nur geblümt tapeziert. Auch der Luster hängt in Bodennähe, das ist für Hausgeister echt praktisch.

Der Dschungel, aus dem die Tante Voodoo als Retterin in der Not geholt wird, besteht aus einigen knallbunten überdimensionalen Windrädern – und das reicht vollkommen für die Vorstellung von farbenfroher Wildnis. Die bunten Papageigen im flügelwindfächelnden Kostüm von Elke Gattiner machen die Illusion perfekt.

Und daheim? Da schaut es aus, wie es im Haus einer liebenswürdigen alten Dame eben ausschaut: Blümchentapete, Sofa, Sessel, Zimmerpflanze.

Die ganze Aufmerksamkeit des Publikums darf sich auf das Treiben der Hausgeister konzentrieren – auf ihren Kampf um die lieb gewonnene und für das Geister-Überleben so notwendige Behausung. Es singen und spielen zur Freude von Groß und Klein Mitglieder der Schauspielschule des Schauspielhauses: Marena Weller die liebenswürdige Frau Berger, Nenad Subat den überdrüber Brownie, Kristina Kahlert die schottische Hausgeisterlady Hämmerling, Markus Pflüger ihren Freund und Adelsgenossen aus altem Naturgeistergeschlecht Lord Kielkropf. Alexandra Sagurna ist der antialkoholische Schnapsflaschengeist Dschinn, der zum Glück am Ende in eine Rosenölflasche übersiedeln darf. Larissa Enzi ist die mitreißende Tante Voodoo, die die ein wenig vorsichtig singende Geisterschar noch das rechte Selbstbewusstsein lehren wird. Bettey Bauer ist die Frau Bürgermeisterin und einer der diebischen Papageien, sie teilt die Verantwortung für Neubauten und Diebstähle mit Lukas Möschl.

Weitere Aufführungen bis 23. Jänner 2015 - www.schauspielhaus-salzburg.at
Bilder: SSH/Marco Riebler

 

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