Heuer gibt es „zwei Sommerpausen“
KLEINES THEATER
15/01/14 Aber zwischen diesen beiden Sommerpausen wird es einen August mit Spielbetrieb geben. Das ist eine der Neuigkeiten, mit denen man bei der Präsentation des Programms fürs erste Halbjahr 2014 im Kleinen Theater aufwarten konnte.
Von Reinhard Kriechbaum
„Der August ist eine gute Theaterzeit, auch bei schönem Wetter“, vermutet Edi Jäger, gemeinsam mit Caroline Richards und Peter Blaikner ehrenamtlicher Vorstand des Kleinen Theaters. Also werde man die Herbstsaison künftig erst Anfang Oktober beginnen lassen (was eine Entkrampfung der Probensituation bringe) und eben im August offen halten. Was wird man spielen? Das ist noch nicht fixiert. „Wir schauen jetzt, was von den Ensembles kommt“. Eine Mischung aus Theater und Kabarett soll es jedenfalls werden.
Das Kleine Theater ist bekanntlich selbst kein Produktionshaus, sondern Gast-Haus für die Vielfalt freier Gruppen. Mit einiger Sorge schaut man in die Zukunft, denn wenn es den jeweiligen Ensembles ob geringerer Subventionen schlecht ginge, dann ginge es dem Kleinen Theater ebenfalls schlecht. Trotz den im Vorjahr von der Stadt großzügig (von 80.000 auf 90.000 Euro), vom Land geringfügig (von 55.000 auf 57.500 Euro) aufgestockten Zuwendungen. Mit der Vorjahres-Auslastung – 80 Prozent, was rund 20.000 Besucher bedeutet – ist man zufrieden.
Seit ein paar Tagen spielen Elisabeth Nelhiebel und Thorsten Hermentin den Polt-Theaterabend „Fast wia im richtigen Leben“. Die nächste Premiere (13.2.) ist eine Uraufführung des Theaters Laetitia: „Hühnersuppe für die Seele“, die Dramatisierung eines Bestsellers von Jack Canfield.
Am 22. Februar hat „Der brave Soldat Schwejk“ Premiere, Jurek Milewski bringt für diese Rolle wohl den rechten Akzent mit. Die anderen Rollen teilen sich Judith Brandstätter, Torsten Hermentin und Peter Blaikner. Hundert Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs ist der Stoff wohl auch zeitgeschichtlich richtig platziert.
„Warum fuchteln die Franzosen mit ihren Armen?“ Wem diese Frage schon lange unter den Nägeln brennt, ist am 9. April bei der Uraufführung eines Stücks nach Texten von Gregory Bateson durch das Theater MAZAB richtig. Da führt Markus Steinwender Regie, der sieben Jahre lang im Vorstand des Kleinen Theaters war, eine Zeit lang auch dessen Geschäftsführer. Er richtet sich jetzt aber ein wenig anders aus und kommt daher nur noch als Künstler, nicht mehr als Organisator ins Gewölbe an der Schallmoser Hauptstraße. Die Theaterachse ist mit „Fangnetz“ im Programm vertreten. Matthias Schuh hat dieses Stück über die Gefahren des Internet und sozialer Netzwerke konzipiert.
Jugendliche sind überhaupt gut bedient im Kleinen Theater: Caroline Richards erarbeitet mit einer dritten Klasse des Musischen Gymnasiums und einer Klasse der NMS Maxglan „My heart is my castle“, ein Stück über Mut und Grenzen. „Wir sind die einzige Bühne, die heuer bei der bundesweiten Aktion Schule/Macht/Theater dabei ist, freut sich Caroline Richards.
Eine Kabarett-Premiere zeigt Ingo Vogl mit seinem Programm „Kindheut“ (25.1.). Am 1.2. heißt es wieder einmal „Hader spielt Hader“, voraussichtlich ein Publikumsrenner wohl wie „Lohner führt sich auf“ am 23. März.
Eine neue Reihe soll „Der gemeinsame Abend“ werden – eine Kombination mehrerer Künstler und Disziplinen. Die Vorbereitungen laufen, Namen nennt man noch keine. „Mehr spannende Konzerte als bisher“ wolle man ins Haus holen, sagt Edi Jäger.