Durch„händeln“
KABARETT / MOTZART / ANDREA HÄNDLER
03/02/12 Zur MotzArt-Halbzeit die erste Dame auf der Bühne der ARGEkultur: Andrea Händler mit ihrem Programm „Naturtrüb“. Es ist vollkommen unpolitisch, dafür fallen die vornehmlich an die Damen im Auditorium adressierten Pointen umso dichter.
Von Horst Reischenböck
„I wart’ auf an Bus, doch der kummt net“, eine Dreiviertelstunde lang nicht. So lange steht Andrea Händler an der Haltestelle der Linie 13A, nach ihrem Einkauf, auf dem Jakobsmuschelweg. Mit ihrem Kartoffelporsche, sprich Supertrolley, zählt sie sich zum Naschmarktadel. Das Kabarett, so erfahren wir, habe sie aufgegeben. Das Rauchen auch, denn jede Zigarette weniger verlängert das Leben um eine Viertelstunde. Statt Alkohol trinkt sie naturtrüben Apfelsaft, nicht zuletzt, um ihre Verdauung in Schwung zu halten.
Der Erfolg lässt nicht auf sich warten, ihr Arzt hält sie für ein Wunder und der Eintragung ins Guinness Book of Records würdig. Mit einem Darm von der Länge wie einer Kuh: „Stellen Sie sich vor, 51 Meter!“ Apropos Doktor: „Früher ging man zum Arzt, um sich krank schreiben zu lassen.“ Jetzt habe manch einer – auch sie – so viele, um damit ein Fußballteam samt Reserve zu bestücken. Medical Tribune gehört zur Fortbildungs-Pflichtlektüre. Man weiß ja nie, was kriegen könnte. Zuvor aber will sie noch ihren LEP („Lebensendzeitpartner“) bekochen. Er hat ihr zum Geburtstag einen silbernen Tablettendispenser geschenkt. Größte Freude, das absolute Nonplusultra!
Die Händler will aber auch ein Kochbuch schreiben. Was nächtens einmal zum Albtraum führte. Kritisierte doch Lafer – nein, eben nicht ihr Lover, sondern Haubenkoch Johann – ihre einschlägigen Künste. Ausgerechnet zusammen mit Kollegen Alfons Schuhbeck. Nicht nur das, der Traumalb nörgelte auch an ihrem Äußeren herum: „Eine Vanille wird im Alter auch runzlig, aber besser!“ Dabei habe sie sich ohnedies schon achtmal Botox spritzen lassen! Wenn sie sich im Vergleich all die Friedhofsdeserteurinnen um sie herum anschaut …